Mitglied inaktiv
Hallo, eigentlich passt die Frage hier nicht ganz, hoffe sie können mir sie trotzdem beantworten. Also. Mein Freund hat gestern bei einem Kumpel erste Hilfe geleistet, indem er seinen Arm mit der Hand abgedrückt hat bis der Notarzt kam. Der Kumpel hat sich an einer Glastüre den komleten Arm aufgeschnitten. Mein Freund war dann von oben bis unten mit blut voll und auch seine Hände waren komplet mit blut voll. Nun hat mein Freund schon viele Risse an den Händen, bedingt durch seine handwerkliche Arbeit. Nun meine Frage, findet sie ich bin da zu übervorsichtig, wenn ich nun Angst habe er könnte sich mit AIDS angesteckt haben, (sein Kumpel hat ne Freundin die nicht grad eine Heilige ist, wenn sie wissen was ich meine)? Immerhin würde ich bei ungeschütztem Sex ja nicht nur mich anstecken sondern auch unser ungeborenes Kind. So nun meine zweite Frage, wenn er sich testen lassen will, würde er beim Gesundheitsamt machen, kann er das nun jetzt schon machen oder wie lange muss er warten bis man da im Blut was sehen könnte. Mein Freund meint ich spinne ein wenig, weil ich da so übervorsichtig bin. Aber ich habe einfach Angst, auch weil ich ja schwanger bin. Ich meine er braucht sich ja auch keinen Vorwurt machen, er hat ja nicht fremd gepoppt, sondern erste Hilfe geleistet.
Hallo, in den allgemeinen Leitlinien zu der Frage, wie hoch das Infektionsrisiko in einer solchen Situation ist, wir folgendes gesagt: "Die Wahrscheinlichkeit einer HIV-Übertragung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wie bei den meisten Infektionskrankheiten ist als der wichtigste Faktor die Anzahl der Erreger anzusehen: die Gefahr einer Ansteckung ist prinzipiell umso höher, je höher die übertragene Erregerzahl ist. Weitere unwägbare - weil nicht sicher bestimmbare - Faktoren sind die Virulenz des Erregers, der Transfer von HIV-haltigen Zellen und die Immunabwehr des Betroffenen. Das Risiko einer HIV-Übertragung durch eine einzeitige Exposition kann im individuellen Fall nur statistisch angegeben werden. Einerseits kann ein einziger Risikokontakt zu einer Infektion führen, andererseits können mehrere Expositionen wie z.B. jahrelange ungeschützte Sexualkontakte mit einer infizierten Person folgenlos bleiben [23,24,25,26,27]. Die statistische Wahrscheinlichkeit einer HIV-Übertragung liegt für die unterschiedlichen Übertragungswege in vergleichbaren Größenordnungen zwischen 1 Infektion pro 100 Kontakten und 1 Infektion pro 1000 Kontakten oder Expositionen [7,28,29,30]. Nur die Übertragung von der Mutter auf das Neugeborene ohne Prophylaxe ist deutlich häufiger mit etwa 15 %." Nachzulesen unter http://www.uni-duesseldorf.de/awmf/ll/055-004d.htm "Postexpositionelle Prophylaxe der HIV-Infektion" Mit einem Experten vor Ort kann dann darüber gesprochen werden, ob hier direkt ein HIV-Test durchgeführt wird und bei negativem Ergebnis diesen nach 6 Wochen und ggf. noch einmal nach drei Monaten zu wiederholen. VB