Mitglied inaktiv
Hallo an alle, sehr geehrter Dr. Bluni, ich bin jetzt mit meinem zweiten Kind Schwanger.Ich habe nur ein großes Problem dabei, ich bin total übernervös und aggressiv, vor allem meinem Mann gegenüber. Alles was er macht bringt mich in Rage, ich werde wütend und fange an zu schreien und sage ihm er könnte gehen, obwohl ich es garnicht so meine. Vor der Schwangerschaft war das überhaupt nicht so.Kann es auch sein , das ich solche Aggressionen verspüre, weil mein Mann ein Problem damit hat mit mir zu schlafen? Ja er scheut sich sogar mich anzufassen, aus Angst das Baby könnte es nicht gutbekommen. Aber ich bin sehr am leiden unter diesen Körperverlust und diese Kälte zwischen uns das ich dann ziemlich aggressiv werde.Ich weiß nicht mehr was ich tun soll, aber ich halte das psychisch nicht mehr aus. und nach meinen Aggressionsmomenten kommen dann ziemliche Heulkrämpfe, wobei ich schon Angst habe diese könnten unserem Ungeborenen schaden. Auch habe ich keine Vertrauten mit denen ich über dieses Problem sprechen könnte. Was soll ich nur tun? Mfg Joanna
liebe Joanna, auch, wenn man(n) es kaum glauben mag, die Facetten der Veränderungen der Frau in der Schwangerschaft und im Wochenbett, können sehr vielgestaltig sein und sogar soweit reichen, dass man überzeugt ist, dass es ein grundsätzliches Problem vorliegt, was es aber meist nicht ist. Ganz wichtig ist der offene Austausch über die Gefühle, das Gespräch mit dem Frauenarzt oder Frauenärztin, aber auch die Bereitschaft des Partners, sich dessen anzunehmen. Diese emotionalen Veränderung führen in manchen Fällen eben auch zu einer gesteigerten Nervosität, einer geringeren Frustrationstoleranz und möglichen Überreaktionen Kindern oder dem Partner gegenüber. Mit der Muterrolle geht nun doch eine erhebliche Veränderung einher, die auch den Umgang mit solchen alltäglichen Stresssituationen nicht selten - zumindest temporär - verändert. Hier bedarf es manchmal einer recht langen Zeit bis die Frau sich in dieser neuen Rolle mit einer ganz anderen Beanspruchung, einem ganz anderen Tagesablauf, anderen Anforderungen in nicht unerheblichem Maße zurechtfindet und merkt, dass man hier auch entsprechend reagieren sollte. Erfahrungsgemäß legt sich dieses Problem nach der Entbindung oder auch nach dem Wochenbett. Der Tipp wäre, sich dessen erst mal bewusst zu werden, darüber zu sprechen und dann den Tagesablauf vielleicht umzugestalten, zu versuchen, in bestimmten Situationen anders zu reagieren. Dazu bedarf es manchmal eines richtigen Kampfes mit sich selbst. Autogenes Training kann dabei helfen, solche Situationen besser zu meistern. VB
Mitglied inaktiv
Hallo Joanna, bin auch mit meinem zweiten Kind schwanger (ca.35. SSW)und ich kenne Deine Gefühle. Mein Mann hat zwar kein Problem damit, mit mir zu schlafen, aber trotz seiner Fürsorglichkeit und liebevollen Hingabe, habe ich ebensolche Wutausbrüche hinter mir wie Du. Ich habe während dieser Schwangerschaft auch schon mal mit Trennung gedroht - frag mich jetzt nicht mehr warum! Meine Gefühle verirren sich scheinbar einfach manchmal, hinterher entschuldige ich mich und habe Angst, daß das Baby in meinem Bauch leiden könnte. Andererseits denke ich mir, solche Gefühlsschwankungen sind - nicht zuletzt wegen der Hormonumstellung - relativ "normal", awenn auch stark belastend für alle Beteiligten. Mir hilft es, wenn ich mich einfach nicht mehr ganz so wichtig nehme und vergesse, was passiert ist, WENN es mal wieder passiert ist. Mein Partner ist nicht nachtragend - warum sollte ich dann so streng zu mir sein? Nimm es gelassener und grübel nicht so viel darüber nach. Ich wünsche Dir noch entspannte, gelassene 12 Wochen. Liebe Grüße, Anja
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