Mitglied inaktiv
Ich bin 30 Jahre alt und wiege 97kg. Der Arzt hat mich im Mutterpass nicht als Risikoschwangere eingestuft, trotzdem mache ich mir sehr viele Gedanken, ob alles gut gehen wird. Ich habe wahnsinnige Angst ein körperlich oder geistig behindertes Kind zu bekommen. Obwohl hierfür laut Statistik nichts sprechen würde, mein Man und ich sind beide gesund, in beiden Familien kamen noch nie Fehl- oder Missbildungen vor. Dass kritische Alter von 35 bzgl. Trisomie 21 habe ich auch nicht. Der Arzt würde auch nicht zu einer Fruchtwaseruntersuchung raten, weil er der Meinung ist, dass dass Risiko dass dabei etwas passiert größer ist, als dass es dem Kind nicht gut geht. Gibt es aufschlussreiche Internetseiten oder Bücher, wo ich mich genau informieren könnte, was bei den einzelnen Vorgeburtsuntersuchungen, wie z.B. Fruchtwasseruntersuchung gemacht wird und wie die damit vebundenen Risiken einsehen. Auch habe ich Angst, dass ich etwas esse, wo z.B. Alkohol drin ist. Speziell irgendwelche Salatsaucen, die mit Weißwein- oder Rotweinessig angemacht sind. Kann dadurch ein Risiko für das Baby entstehen? Für eine kurze Antwort wäre ich sehr dankbar.
hallo, sofern kein besonderes familiäres Risiko vorliegt und die Frau nicht 35 Jahre oder älter ist, würde sicher nicht generell zu einer weiterführenden Diagnostik geraten werden. Die Besprechung zu diesem Thema kann sicher auch schon zu jedem Zeitpunkt vor diesem Alter stattfinden. Sofern die Frau 35 Jahre oder älter ist und/oder es ein familiäres Risiko für genetische Erkrankungen oder Missbildungen gibt, sollte man mit ihr bei Kinderwunsch oder zu Beginn einer Schwangerschaft schon über die damit verbundenen Risiken für Mutter und Kind sprechen und dazu gehört eben auch das Thema Pränataldiagnostik inklusive der Möglichkeit einer genetischen Beratung. Über die nicht invasiven Verfahren der Pränataldiagnostik, wie z.B. das Ersttrimeesterscreening oder Triple-Test sollte man, sofern gewünscht, ebenso mit der Schwangeren/ dem Paar sprechen, wie auch über die invasiven Verfahren, wie Amniozentese (Fruchtwasserpunktion) oder Chorionzottenbiopsie. Dazu gehört dann auch die individuelle Information über mögliche Konsequenzen und Risiken, so dass die Eltern den Sachverhalt gut nachvollziehen können, um ihnen die Möglichkeit zu geben, dann eine eigene Entscheidung für oder gegen eine weiterführende Diagnostik zu treffen. Das Risiko für die Geburt eines Kindes mit einer Trisomie 21 ("mongoloide Störung" oder Down-Syndrom) liegt bei einer 25jährigen (keine familiäres Risiko vorausgesetzt) bei 1: 1352, bei einer 30jährigen bei 1:895,bei einer 32jährigen 1:659, bei einer 36jährigen bei 1:280, bei einer 38jährigen 1: 167 und bei einer 40jährigen bei 1:97. Ebenso steigt bei einer Frau ab dem 35. Lebensjahr das Risiko für schwangerschaftsspezifische Komplikationen, wozu auch Fehlgeburten gehören, an. Das Risiko einer Fehlgeburt infolge einer Fruchtwasserpunktion oder einer Chorionzottenbiopsie liegt in etwa bei 1:100, was dem Risiko einer 40jährigen für die Geburt eines Kindes mit einem Down-Syndrom entspricht. Wenn die Frau/die Eltern sich gegen eine invasive Diagnostik wie der Amniozentese oder Chorionzottenbiopsie zum Ausschluss einer Trisomie oder ähnlicher Chromosomenstörungen entscheiden, weil sie das Risiko z.B. für eine Fehlgeburt nicht eingehen möchten, dann ist der Frau (insbesondere, wenn sie älter ist, als 35 Jahre) in erster Linie die Messung der Nackentransparenz oder das Ersttrimesterscreening zwischen der 11.+14. SSW (durchgeführt in einer entsprechend kompetenten Einrichtung!)zu empfehlen. Auf den Triple-Test muss man zumindest hinweisen, dass es ihn auch gibt. Zu diesen beiden Möglichkeiten der Pränataldiagnostik finden Sie ausführliche Erläuterungen, wenn Sie die Stichworte in der Suchfunktion auf dieser Seite eingeben. Ansonsten gibt es bei www.praenatal.de dazu ausführliche Beschreibungen, die auch für Laien geschrieben sind. Hier ist also zunächst die ausführliche Information der jeweiligen Methoden im Vordergrund stehend. Die Entscheidung selbst kann aber nur das betroffene Elternpaar selbst fällen. Was den Genuss von Alkohol angeht, ist dieser in der Schwangerschaft zu meiden. Der in Lebensmitteln, wie Saußen, verarbeitete Alkohol fällt hier aber kaum ins Gewicht. Bezüglich dieser Frage, was worauf sollte bei bestimmten Lebensmitteln in der Schwangerschaft geachtet werden, habe ich ein sehr langes Gespräch mit Frau Dr. Rademacher von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung DGE - www.dge.de gehabt, um diese Dinge zu klären. Es ist so, dass die Schwangere im Prinzip ihre Lebensgewohnheiten, sofern sie nicht schädlich für das Kind sind, in der Regel fortsetzen kann. In einigen Fällen konnte aber gezeigt werden, dass z.B. der Genuss gewisser Lebensmittel die Gefahr in sich birgt, dass es hierbei zur Aufnahme von Keimen kommen kann, die dem Kind schaden könnten. Hier wären anzuführen: 1.Mett, Tartar, rohes nicht ausreichend gegartes Fleisch, Sushi, Rohwürste Tee- und Schmierwurst, nicht gekochte Mettwürste, aber, zumindest der Definition nach auch Salami: mögliche Keimbelastung mit Toxoplasmen 2.Rohmilchkäse & Rohmilchprodukte: mögliche Keimbelastung mit Listerien - siehe weiter unten Unter den entsprechenden Stichworten ist über unsere Suchfunktion schon einiges an weiterführenden Informationen zu finden. Ansonsten sind noch Leberwurst und Leber zu nennen. Diese sind nicht unbedingt empfehlenswert wegen des hohen Vitamin-A-Anteils und der Belastung mit Schwermetallen. Näheres hierzu auch unter dem entsprechenden Stichwort in der Suchfunktion. Wichtig im Hinblick auf die Salami ist aber, dass das Restrisiko einer Keimbelastung sehr gering ist, diese in diesen seltenen Fällen für die Schwangere eine besondere Bedeutung haben und es deshalb letztlich die Frau selbst entscheiden sollte, wie sie mit diesem Restrisiko umgeht. Mir ist bekannt, dass der Verzicht auf den Genuss von Salami seitens einiger Einrichtungen und Publikationen, zu denen auch die DGE gehört, immer wieder empfohlen wird. Persönlich verweise ich hier auf die Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes, das hierzu sagt: "Sicher sind auch alle gepökelten Rohdauerwaren, z.B. Rohschinken und Salami." Nachzulesen unter http://www.rki.de/GESUND/MBL/MBL.HTM?TOXOPLAS.HTM&1 Alle Rohmilch-Käsesorten - aber ganz besonders die Sorten, die während der Herstellung nicht einer Hitzebehandlung unterzogen werden, sind potentielle Listerien-Träger. Der hier oft nachgefragte Mozarella aus Rohmilch gehört danach auch zu diesen Käsesorten. Aber: Nachdem in den 80ern aufgetretenen Fällen von Listeriose in den Molkereien, ist man dazu übergegangen, Mozarella zumeist aus pasteurisierter Milch herzustellen. Im Handel gibt es wohl noch meist als lose Ware durchaus Mozarella aus Rohmilch zu kaufen. Dieser sollte gemieden werden. Meist sind Rohmilchkäse, die im Supermarkt erhältlich sind, entsprechend ausgezeichnet. VB
Mitglied inaktiv
Hi habe mir das Buch Schwangerschaft und Geburt aus dem GU Verlag geholt. Geschrieben von einem Arzt und einer Hebamme. Die haben dort eigentlich alles kurz und gut erklärt. Ich würde dir aber raten, mal hier auf den Seiten nachzulesen, was du essen darfst etc. Und mach dir nicht so viele Gedanken, dass etwas schief gehen könnte. Auch in meiner Familie ist bisher nicht vorgekommen und ich habe auch eine ähnliche Figur wie du und dein Alter (manche Leute sagen, wir sind zu dick zum Kinder kriegen). Leider hatte ich dann als Erste in der Familie einen MA. Aber mach dir bitte keine Gedanken! Übertreibe es nicht mit der Vorsicht! Genieße diese Zeit! Wenn du glücklich bist, wird es eurem Baby gut gehen. Alles Gute Gabi
Mitglied inaktiv
Hallo Gabi, vielen Dank. Habe eine kurze Frage, was ist MA? Liebe Grüße Taylor
Mitglied inaktiv
Hi Taylor, MA heißt missed Abort. Das heißt, dass das Herz des Babys aufgehört hat zu schlagen und ich keine Blutungen o.ä. bekommen habe. Der Tod des Babys wurde bei einer Vorsorgeuntersuchung festgestellt. LG Gabi
Mitglied inaktiv
Vielen lieben Dank Herr Dr. Bluni für die ausführliche Antwort. Gerade was den Bereich Alkohol angeht, binich nun doch sehr beruhigt. Liebe luno, eine Freundin von mir, hat die gleiche Erfahrung gemacht wie Du, sehr traurig.
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