Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

3. Schwangerschaft nach 35?

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: 3. Schwangerschaft nach 35?

Mitglied inaktiv

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Guten Tag Ich werde im Mai 35 Jahre alt. Wir haben bereits zwei Kinder (3 1/2 und 2 Jahre). Nun möchten wir gerne noch ein drittes Kind. Ich habe aber schon Bedenken wegend des Alters. Die Angst vor einem behinderten Kind ist halt schon da. Könnten Sie mir eine ganz ehrliche Antwort geben. Wie würden Sie das Risiko einschätzen. Würden Sie sagen, ohne weiteres ein drittes Kind oder würden Sie eher davon abraten? Ich wäre Ihnen sehr dankbar für eine ganz offene Antwort. Denn von meinem Umfeld kann ich diese wohl nicht erhalten. Ich danke Ihnen ganz herzlich im voraus.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, prinzipiell steht einem solchen Wunsch erst mal nichts entgegen. Aber, wenn die Frau 35 Jahre oder älter ist und Kinderwunsch besteht, sollte man mit ihr schon über die damit verbundenen Risiken für Mutter und Kind sprechen und dazu gehört eben auch das Thema Pränataldiagnostik: Bei entsprechendem Wunsch der Schwangeren/ des Paares sollte über die Möglichkeit einer Genetischen Beratung ebenso gesprochen werden, wie über die Möglichkeiten der invasiven (Amniozentese oder Chorionzottenbiopsie) und nichtinvasiven Verfahren der Pränataldiagnostik, wie die Nackentransparenzmess und das Ersttrimeesterscreening. Den Triple-Test muss man hier leider auch erwähnen, wenn auch nicht empfehlen, da über ihn in jedem Fall aufzuklären ist. Dazu gehört dann aber auch die Beratung über die Konsequenzen und Risiken der jeweiligen Verfahren, wobei man es letzlich dem Paar überlässt , wie es sich letztendlich entscheidet. Das Risiko für die Geburt eines Kindes mit einer Trisomie 21 ("mongoloide Störung" oder Down-Syndrom) liegt bei einer 25jährigen (keine familiäres Risiko vorausgesetzt) bei 1: 1352, bei einer 30jährigen bei 1:895,bei einer 32jährigen 1:659, bei einer 36jährigen bei 1:280, bei einer 38jährigen 1: 167 und bei einer 40jährigen bei 1:97 und mit 42 Jahren bei etwa 1:55. Ebenso steigt bei einer Frau ab dem 35. Lebensjahr das Risiko für schwangerschaftsspezifische Komplikationen, wozu auch Fehlgeburten gehören, an. Das Risiko einer Fehlgeburt infolge einer Fruchtwasserpunktion oder einer Corionzottenbiopsie liegt in etwa bei 1:100 (in großen Einrichtungen noch darunter), was in etwa dem Risiko einer 40jährigen für die Geburt eines Kindes mit einem Down-Syndrom entspricht. Der betreuende Frauenarzt oder Frauenärztin sollte mit der Patientin diese Dinge individuell beraten und erörtern, so dass die Frau und evt. auch der Partner diese Dinge gut nachvollziehen können, sie über die mögliche Pränataldiagnostik informieren und die Möglichkeit geben, dann eine eigene Entscheidung für oder gegen eine weiterführende Diagnostik zu treffen. Wenn die Frau/die Eltern sich gegen eine invasive Diagnostik wie der Amniozentese oder Chorionzottenbiopsie zum Ausschluss einer Trisomie oder ähnlicher Chromosomenstörungen entscheiden, weil sie das Risiko z.B. für eine Fehlgeburt nicht eingehen möchten, dann ist der Frau sicher in erster Linie die Bestimmung der Nackentransparenz oder das Ersttrimesterscreening zwischen der 11.+14. SSW zu empfehlen. Hierzu finden Sie ausführliche Erläuterungen, wenn Sie die Stichworte in der Suchfunktion auf dieser Seite eingeben. Ansonsten gibt es bei www.praenatal.de dazu ausführliche Beschreibungen,die auch für Laien geschrieben sind. Zusammenfassend steht also zunächst die ausführliche Information der jeweiligen Methoden im Vordergrund. Die Entscheidung selbst kann aber nur das betroffene Elternpaar fällen. VB


Mitglied inaktiv

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Ich habe mit 36 mein8Kind bekommen.Möchten jedtz noch 1 eins.Mit 39.Sie sind alle gesund.Viel Glück


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