Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

3 Fragen zur Schwangerschaft

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: 3 Fragen zur Schwangerschaft

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Hallo! Ich habe heute einen Schwangerschaftstest gemacht obwohl ich noch 4-6 tage habe bis meine Periode kommt, und der war Positiv. 1. Frage: wie weit ist diese schwangerschaft sicher? kann sich da was ändern oder ist es zu 100% 2. Frage: in der 1. Schwangerschaft hatte ich Gestationsdiabetes, durch ernährungsumstellung hat sich nichts getan deshalb musste ich insulin spritzen. die werte wurden immer höher je mehr ich mich an die geburt näherte. wie ist dass risiko bei der 2. Schwangerschaft ein Diabetes zu bekommen? 3. Frage: darf ich jetzt noch meine Haare färben ? würde dass dem ungeborenen schaden? danke schonmal für die antworten.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo Emre, 1. wenn der handelsübliche Test unter normalen Umständen - keine hormonelle Stimulation im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung und Durchführung des Testes erst nach Ausbleiben der Regel - positiv ausfällt, ist selbst bei nur sehr zarter zweiter Linie von einer Schwangerschaft auszugehen. Hier wird in den Tests sehr spezifisch nur das Schwangerschaftshormon gemessen. Und dieses kann nur von einem eingenisteten Embryo gebildet werden. Falls der Test erst >14 Tage nach dem Eisprung/der Befruchtung oder nach dem Ausbleiben der Regel durchgeführt wurde, dann gibt es da keinen Zweifel. 2. nach einer Schwangerschaft mit einem GDM (Gestationsdiabetes=Diabetes in der Schwangerschaft) besteht ein Risiko von etwa 50% für das erneute Auftreten einer Glucosetoleranzstörung in der folgenden Schwangerschaft. Es ist also eine frühzeitige (in den ersten drei Monaten) Diagnostik und Besprechung des Vorgehens indiziert. Das individuelle Vorgehen hinsichtlich Ernährungsberatung und/oder medikamentöse Maßnahmen besprechen Sie dann am besten durch den diabetologischen Spezialisten vor Ort. VB Quellen: Diabetesgesellschaft, A. D. u. S. d. D. (2001). "Empfehlungen zu Diagnostik und Therapie des Gestationdiabetes (GDM)." AWMF Leitlinien. Major, C. A., M. deVeciana, et al. (1998). "Recurrence of gestational diabetes: who is at risk?" Am J Obstet Gynecol 179(4): 1038-42. Mc Neill S, Dodds L, Hamilton DC, Armson BA, Vanden Hof M. 2001. Rates and risk factors for recurrence of gestational diabetes. Diabetes Care 24: 659-662. Weiss PA. 1993. Zweites Internationales Grazer Symposium über Gestationsdiabetes. Consensus Statement. Gynäkol Geburtsh. Rundsch. 516: 54-57. 3. das Färben der Haare ist nicht grundsätzlich schädlich. Jedenfalls nicht mit den gängigen Bleichmitteln wie Wasserstoffperoxid und Ammoniumhydroxid. Diese entziehen den Haaren ihre natürliche Farbe. Da dieses Bleichen die Haare nur weiß macht, mischen einige Hersteller ihren Präparaten deshalb Bausteine künstlicher Farben bei "aromatische Amine", um ein schönes Blond zu erreichen. In diesen Blondierungsmitteln sind aber eine Reihe verdächtiger Substanzen enthalten. Sie gehen jedoch bei lokaler Anwendung nur in sehr geringem Umfang in die Blutbahn über. Hier kann es also nicht zu problematischen Konzentrationen wie in Tierversuchen, infolge des normalen Färbens kommen. Wenn wir auch bis heute keine Berichte über negative Auswirkungen haben, so wird von den Experten dazu geraten, mit dem Haarefärben schon bei Kinderwunsch und im ersten Schwangerschaftsdrittel wegen der Organdifferenzierung beim Ungeborenen vorsichtig zu sein. Hier sollte dann besser auf Haarfärbemittel verzichtet werden. Ebenso in der Stillzeit. VB


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