Sist
Hallo, mein Sohn ist nun 3 1/2 Jahre alt und er geht seit geraumer Zeit immer mal wieder auf's Töpfen bzw. auf die Toilette mit Sitzverkleinerer (mal mit und mal ohne Aufforderung). Bisher landeten aber höchsten 3 Tröpfchen in der Toilettenschüssel. Mein Sohn sagt immer: "Mama, bei mir kommt nichts, wenn ich da drauf sitze". Ab und zu äußert mein Sohn auch den Wunsch, ohne Windel spielen zu wollen. Diesem Wunsch gehen wir auch immer nach. Allerdings schaffen wir auch mit diesem Anreiz nicht, dass sein Pipi in der Toilette landet, es geht sprichwörtlich konsequent in die Hose. Ich denke schon, dass mein Sohn Interesse hat, sauber zu werden, irgendwie kann er aber nicht "loslassen". Auch Pixi-Bücher oder ein laufender Wasserhahn bringen nichts. Was kann ich tun, damit er sich entspannt? Oder hat er ein anderes "Problem"? Schöne Grüße SiSt
Manuela Thomä
Guten Abend SiSt, ich glaube eher nicht, dass Ihr Sohn ein „anderes Problem“ hat, sondern einfach noch am Beginn seiner Kontinenzentwicklung steht. Nach dem, was ich lese, machen Sie beide Ihre Sache sehr gut und mehr braucht es im Moment auch nicht, außer für alle Beteiligten ein Sack voll Geduld. Sie haben Ihrem Kleinen alle Möglichkeiten geschaffen und wie es scheint, kann er Ihre diesbezüglichen Angebote auch richtig einordnen – super!!; d.h. die „schlauen Köpfe“, von Mama und Sohn, passen sehr gut auf und reagieren richtig, sobald sich die kindliche Blase meldet. ABER: die Kontinenzentwicklung ist nicht nur vom kindlichen Kopf abhängig, sondern immer auch von der kindlichen Blase; es handelt sich hierbei um einen Reifungsprozess, bei dem Kopf und Blase lernen müssen gut miteinander zu kommunizieren. Leider sind die Beiden nicht immer auf einer „Wellenlänge“ :-( Einerseits sendet die kindliche Blase in der Reifungsphase oft falsche Signale, d. h. sie meldet sich, obwohl sie noch gar nicht voll ist; man spricht hier von einer Überaktivität des Blasenmuskels - leider kann der Kopf nicht unterscheiden, ob dieses Signal bedeutet, dass die Blase voll ist, oder ob sie gerade mal wieder „rumzickt“. Diese Überaktivität ist anfangs normal und legt sich mit zunehmender Reifung. Andererseits ist der kindliche Kopf noch viel in sein Spiel vertieft, so dass er den „Anruf“ der Blase nicht immer - , oder aber zu spät mitbekommt. Sie sehen, es ist nichts schlimmes, es braucht nur noch einige Zeit, bis diese „Zusammenarbeit“ richtig klappt. Vielleicht erklären Sie Ihrem Sohn, dass Blase und Kopf erst noch lernen müssen, sich gut abzusprechen und dass es nicht nur richtig, sondern auch wichtig ist, dass er immer zur Toilette geht, sobald er etwas merkt, damit die Beiden es gut lernen können. Mit vielen Grüßen Manuela Thomä
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