gerbil002
Hallo. Unsere Tochter ist jetzt 2 Jahre alt geworden und wir wollen diesen Sommer dafür nutzen, sie "trocken werden zu lassen".Wir denken, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, da sie uns gegenüber stetig erwähnt, wenn sie geraden einen "Berg macht" und anschließend sagt "Mama, Windel neu".Wie gehen wir es am besten und vor allem behutsam an, ohne Druck auszuübene und Stress aufkommen zu lassen denn sie ist vom Wesen her total sensibel und feinfühlig. Wir möchten sie ganz langsam daran gewöhnen, doch wie?
Manuela Thomä
Hallo gerbil002 Sie brauchen gar nicht viel zu tun, hören Sie einfach auf die Signale, die Ihnen Ihre Tochter gibt, wie z.B. „Mama, Windel neu“. Es ist so, dass nicht Sie Ihre Tochter trocken werden lassen, sondern das es in der Natur ihres Mädchens, individuell, angelegt ist und eben auch nur von ihr selbst erlernt werden kann. Um trocken und sauber zu werden, muss sie erst einmal spüren lernen und dafür sind viele verschiedene Schritte nötig. Manchmal geht ein Prozess schnell, manchmal dauert es etwas länger. Es kann bis zur Vollendung des 60. Lebensmonats dauern, bis dieser sehr komplizierte Entwicklungsprozess abgeschlossen ist; das hört sich nach einer sehr langen Zeit an, bis dahin ist aber alles noch im vollkommen normalen Bereich. In dem Ihre Tochter jetzt schon spürt, wenn sie etwas in der Windel hat, hat sie bereits einen gewaltigen Entwicklungsschritt geschafft. Wie gesagt, mal langsamer, mal schneller, wird sich die Entwicklung ihrer Kontinenz (trocken und sauber werden) weiter ausbilden. Jetzt spürt sie den Inhalt der Windel - der nächste Schritt wird sein, dass sie spürt, wenn Blase oder Darm drücken, ohne, dass sie es rechtzeitig zur Toilette schafft. Im Endeffekt wird Ihre Tochter lernen: „Oh, es drückt vorne in meinem Unterbauch, ich glaub` ich muss mal zum Klo“ oder: „es drückt da hinten am Popo, ich glaub` der Berg will raus“. Wenn sie das selber spürt, kann sie als nächstes lernen, die richtigen Schritte einzuleiten, nämlich den Toiletten- oder Töpfchengang. Da Druck und Stress in dieser Entwicklung kontraproduktiv sind, ist es am besten sie nicht zu etwas zu drängen, was sie noch nicht erbringen kann. Sie beschreiben sie als sehr sensibel, dann sollte Ihre Unterstützung weiterhin ebenso sein. Sie können ihr ein Töpfchen, oder einen Toilettensitz mit angebauter Trittleiter zur Verfügung stellen. Sie durchaus auch mal darauf setzen, damit sie weiß, wozu das gut sein soll; Sie können sie mitnehmen, wenn Sie selber die Toilette aufsuchen müssen - Kinder sind sehr neugierig und eifern den Großen gerne nach. Machen Sie so weiter wie Sie es bereits tun, besser könnten Sie es gar nicht machen. :-) Mit freundlichen Grüßen Manuela Thomä
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