Ochsenwang
Eines meiner Tageskinder ist jetzt 3 Jahre alt und ist ab September im Waldkindergarten angemeldet. Dort werden aber nur saubere Kinder aufgenommen. Mein Tageskind will davon nichts wissen, schreit, wenn man ihn aufs Klo oder Töpfchen setzen will. Bisher haben wir echt keinen Druck ausgeübt, jetzt aber läuft uns die Zeit davon, sonst steht das Kind ab September ohne Betreuungsplatz da. Was tun??
Katja Hauenstein
Hallo Ochsenwang, leider kann man die Reifung des Systems durch Maßnahmen von außen nur sehr wenig beschleunigen. Um die Blasenkontrolle zu erlernen müssen viele Faktoren zusammenspielen und funktionieren. Zum einen muss die Blase altersentsprechend groß sein und gelernt haben den Urin zu speichern. Zum anderen muss die Blase ein Signal an das Gehirn senden wenn sie voll ist. Der letzte Schritt ist dann meist der schwierigste. Die Kinder müssen das Signal spüren und eine folgerichtige Handlung daraus folgen lassen, den Toilettengang zur Blasenentleerung. Erst wenn alles zusammenpasst sind die Kinder in der Lage die Blase sicher zu kontrollieren. Jedes Kind hat dabei sein eigenes Tempo. Es kann unterstützt werden wenn es selbst Anzeichen und Interesse am Toilettengang zeigt. Ist dies nicht der Fall ist ein "topfen" zu früh und wird frustran enden. Manchmal hilft ein lernen am "Vorbild". Nehmen sie das Kind mit zur Toilette wenn andere gehen und kommentieren Sie die Vorgänge. Sie können den Topf oder die Toilette nur immer wieder anbieten aber das Kind nicht gegen seinen Willen auf die Toilette setzen, dies führt nur zu Widerstand. Versuchen Sie zusammen mit den beiden Einrichtungen eine Lösung zu finden. Eine Aufnahme in einen Kindergarten mit der Bedingung, dass die Kinder trocken sein müssen, ist in meinen Augen nicht mehr zeitgemäß. Die Meinung dass Kinder mit drei Jahren trocken sein müssen ist absolut überholt und falsch. Alles medizinischen Leitlinien geben Kindern bis zum vollendeten fünften Lebensjahr Zeit zum "trocken werden". Ihre Haltung keinen Druck auszuüben ist richtig. Mit freundlichen Grüßen. Katja Hauenstein
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