yazzabelle
Hallo, wir hatten euch schon mal vor ein paar Monaten angeschrieben. Es geht immer noch ums "sauber werden". Wir machen mit unserer Tochter (fast 3) schon seit Monaten Töpfchentraining, alles ganz ungezwungen, es hat auch mal geklappt, wohl eher durch Zufall. Wir setzen sie nach den Mahlzeiten und wenn wir gehen aufs Töpfchen, aber irgendwie will es nicht klappen. Baden wir sie und sie steht in der Badewanne, macht sie in die Wanne. Es kann auch passieren, dass sie ruft, sie hat Pippi gemacht und es ist alles schon auf den Boden gelandet. Schimpfen tun wir nie, wir erklären ihr, sie soll halt etwas früher Bescheid sagen, oder schnell aufs Töpfchen gehen. Auch kann sie als Alternative unsere Toilette mit Ring benutzen. Wir lassen sie auch tagsüber, wenn sie nicht im Kindergarten ist, ohne Windel rumrennen (wir leben in Ägypten und die Temperaturen sind noch herrlich warm), was sie auch toll findet, nur dann hält sie den ganzen Tag über ihren Urin und Stuhl an. Ziehen wir ihr dann eine Windel an, dauert es nicht lange und diese ist voll. Sie möchte aber keine Windel anziehen, sie sagt dann immer, sie braucht und möchte keine. Was können wir tun, dass es klappt? Wir denken auch, es kann nicht gut sein, wenn sie den Drang auf Toilette zu gehen, über Stunden ignoriert. Vielen Dank für eure Hilfe.
Manuela Thomä
Hallo yazzabelle, Sie haben natürlich recht, mit Ihrer Meinung, dass den ganzen Tag den Urin und Stuhl einzuhalten nicht gut ist - aber hält Ihre Tochter wirklich den ganzen Tag ein und entleert sich nur ein bis zweimal am Tag? Nach dem was Sie schreiben, habe ich das Gefühl, dass Sie sich zu viele Sorgen machen; Ihre Tochter benötigt einfach noch Zeit, um die Abläufe Ihres Körpers ganz bewusst wahrzunehmen und dann entsprechend steuern zu können. Vielversprechend ist doch, dass sie Ihren Harn- und Stuhldrang schon immer mal wieder spürt - nur halt eben nicht rechtzeitig. In dem Moment, wo sie es spürt, muss es auch gleich geschehen; das macht sie nicht absichtlich, sie hat keine andere Wahl! Ihre Kleine kann Ihrer Aufforderung, rechtzeitig Bescheid zu geben, noch nicht nachkommen, weil sie es einfach zu spät merkt und das hängt mit der Erlebniswelt von Kindern zusammen. Kinder tun und planen nicht einfach; sie sind absolut in ihr Handeln vertieft, sie leben es und wenn man sich dermaßen konzentriert, können andere Signale nur schwerlich zum Kopf durchdringen - sie ignoriert nicht, sondern nimmt es einfach nicht wahr. Ihre Tochter ist im Moment „zwischen zwei Welten“: auf der einen Seite schon soooo groß, dass sie keine Windel mehr möchte, auf der anderen Seite aber noch so klein, dass sie den Sinn des Töpfchens noch gar nicht verstanden hat und das Pipi- und AA-machen mit der Windel verbindet. Sie können ihr den Sinn des Töpfchens sagen, aber verstehen und verinnerlichen muss es Ihr kleines Mädchen. Vielleicht können Sie mit ihr verabreden, dass sie sich zunächst einmal meldet, wenn sie die Windel für Groß und Klein benötigt (auch das muss geübt werden) - ist sie erst soweit, wird sie mit der Zeit auch in der Lage sein Pipi und AA mit dem Töpfchen zu verbinden. Mit freundlichen Grüßen Manuela Thomä
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