Unsere dreijährige Tochter trägt noch eine Windel und wir drängen Sie auch nicht zum Trocken werden.
Vor einem Jahr hatte sie aufgrund von Verstopfungen und schmerzhaften Stuhlgangs diesen mehrere Tage zurück gehalten und bekam einen Einlauf beim Kinderarzt. Seit dem bekommt sie Movicol (in Absprache mit dem Kinderarzt).
Vor ungefähr einem halben Jahr hatte sie plötzlich panische Angst vor dem Töpfchen, vermutlich weil zu der Zeit andere Kinder in der Kita trocken wurden. Wir haben ihr Töpfchen, was sie früher spielerisch nutzte, erst einmal weg geräumt, um Sie nicht weiter damit zu konfrontieren.
Seit einigen Tagen hat sie nun selber den Wunsch geäußert keine Windel mehr zu tragen. Sie bemerkt ganz offensichtlich, wenn sie Muss und läuft ständig zur Toilette, aber weder hier noch auf dem Töpfchen kommt etwas. Sie scheint es ganz offensichtlich unbewusst zurück zu halten, wenn sie drauf sitzt. Sie meint auch, dass man „Drücken müsse“, damit es etwas kommt.
Sobald ich ihr für die Nacht oder für einen Ausflug dann doch eine Windel anlege, ist diese sofort voll und scheint sie richtig zu erlösen.
Wir möchten sie natürlich in ihrem Wunsch bestärken, keine Windel mehr zu brauchen, allerdings haben wir natürlich auch Sorge, dass sich der Vorfall vom letzten Jahr wiederholt und sie Stuhl und Urin einfach über längeren Zeitraum zurück hält. Zurückhalten kann sie das offensichtlich schon sehr gut, nur „machen“ klappt offenbar nicht.
Auf der Toilette ablenken mit einem Buch, im Hintergrund Wasser laufen lassen etc. bringt alles Nichts.
Haben Sie einen Tipp für uns?
von
verabla
am 18.03.2019, 10:09
Antwort auf:
Dreijährige hält Urin/ Stuhl auf Töpfchen zurück
Hallo verabla
Es ist ganz prima wie entspannt und einfühlsam sie ihre Kleine ohne Druck beim „trocken/sauber werden“ unterstützen :-))).
Verstopfungen und schmerzhafter Stuhlgang führen häufig zu einem abwehrenden Verhalten und es dauert oft sehr lange bis die Kinder wieder Vertrauen fassen und entspannt entleeren können.
Lassen sie ihre kleine Maus gerne auch weiterhin das Tempo bestimmen. Es spricht nichts dagegen, wenn sie häufig zur Toilette geht und großartig, dass sie sich selbstständig zutraut eine Entleerung zu versuchen. Auf diese Weise kann sie nach und nach herausfinden wie sich setzen sollte um eine entspannte Miktion/ Stuhlentleerung zu haben. Sie können sie unterstützen indem sie ihr einen Hocker/ Sitzverkleinerer usw. zum entspannten Sitzen anbieten und vielleicht zusätzlich 1x am Tag mit ihr üben einfach nur entspannt auf der Toilette zu sitzen.
Bieten sie ihr zudem eventuell eine Höschenwindel an, wenn sie absolut keine Windel mehr möchte, denn diese kann sie selbstständig händeln, wenn sie zur Toilette möchte, hätte aber gleichzeitig die Möglichkeit entspannt ins Windelhöschen zu entleeren.
Ich kann nur bestätigen, dass eine erneute Verstopfung den ganzen Reifungsprozess zu einer eigenständigen Blasen- und Darmkontrolle ganz sicher negativ beeinflussen könnte. Deshalb sollten sie auch regelmäßig diese Entwicklung vom Kinderarzt kontrollieren und das Movicol anpassen lassen. Unter Movicol sollte kartoffelbreiartiger Stuhl entleert werden.
Geben sie der kleinen Dame gerne ganz in Ruhe und ohne viele Worte noch ein wenig Zeit bis Blase/ Darm entwicklungs- und wunschgemäß arbeiten können.
Herzliche Grüße
Conny Ackmann
von
Conny Ackmann
am 18.03.2019