Austelle
Guten Tag, meine 6jährige Tochter hatte schon immer Mühe mit dem Sauberwerden. Längere Phasen, in denen alles klappt, wechslen ab mit Phasen, in denen alles in die Hose geht. Während der Sommerferien war alles gut. Seitdem sie aber jetzt in die 1. Klasse geht, nässt sie ständig wieder ein. Auch zu Hause, aber auch häufig in der Schule. Sie geht dort einfach nicht rechtzeitig aufs WC. Bei einer Lehrerin dürfen sie auch nur in den Pausen, und das macht sie nicht. Wir haben schon sehr viel mit ihr geredet, erklärt - aber es geht einfach nicht. Und wenn es dann in die Hose geht, sagt sie auch nichts - und keiner scheint es zu bemerken!?! - bis sie dann um 16h nach Hause kommt. Zudem macht sie es nun auch zu Hause wieder verstärkt. Und auch da sagt sie es nicht einmal, wenn es schon zu spät. Es scheint sie nicht zu stören. Selbst dann nicht, wenn sie etwas "grosses" in der Hose hat. Und das, obwohl wir eigentlich nicht wirklich schimpfen - Hauptsache sie würde es wenigstens sagen... Wir wissen jetzt aber nicht mehr, was wir tun sollen! Haben Sie eine Idee, wo das herkommen kann? Und was können wir dagegen tun? Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort!
Ellen Janhsen-Podien
Liebe Austelle, Scheinbar ist die Ausscheidung der Schwachpunkt ihrer Tochter, gut erkennbar auch daran, dass es schon immer schwer war für sie, trocken und sauber zu bleiben. Die Kontrolle von Blase und Darm ist abhängig von der Leistung des Gehirns, welches in Verbindung mit den Muskeln steht. Dieser gemeinsame Vorgang ist dann die Funktion, welche aber kompliziert und sehr störanfällig sein kann. Ganz typisch ist, dass die Funktion leidet, wenn es Veränderungen gibt. Gerade bei Veränderungen, bei denen besonders viel Aktivität des Gehirns gefordert wird ( Beginn der Schule z.b.). Damit kommt es wieder zur Verschlechterung der Kontrolle, das Gehirn ist dann anderweitig beschäftigt, obwohl ihre Tochter vielleicht gerade mühsam eine Kontrolle über die Funktionen gelernt hatte. Die Kinder suchen sich das nicht aus, manchmal sieht es so aus, als wäre es ihnen egal, häufig sehen wir dann aber in der Parxis, dass sie einfach nur hilflos sind und gar nicht wissen, was sie gegen die z.teil vielen Problemen (Stuhlschmieren und Einnässen) tun können. Ich würde ihnen raten sich unbedingt nun fachliche Hilfe vor Ort zu holen, sie sollten zunächst mit dem Kinderarzt/Ärztin versuchen herauszufinden, was genau das Problem ihrer Kleinen ist. Es gibt dann auch Fachkliniken, die gut weiterhelfen können. Manche Dinge sind einfacher zu beheben, als man denkt. Hinter dem Verlust von Stuhlgang kann sich z.B. eine Verstopfung verbergen, die vielleicht noch nicht so richtig erkannt worden ist. Sie ist aber leicht zu beheben und das Problem von Stuhlverlust kann dann gut verbessert werden. Hier ein Link zu einer Liste mit Fachkliniken, vielleicht gibt es jemanden in ihrer Nähe. Es arbeiten mittlerweile schon eine Menge von Fachleuten in Deutschland, aber noch nicht in jeder Stadt. http://www.urotherapie-bonn.de/netzwerk.html Ich drücke die Daumen, dass sie weiterkommen und ih Tochter gute Unterstützung bekommt. Mit vielen Grüßen Ellen Janhsen-Podien
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