Frage: Sinn Ersttrimesterscreening

Lieber Herr Prof Hackeloer, ich stehe ganz am Anfang meiner Schwangerschaft. Da ich 36 bin und tgl. 200 mg Lamictal nehme, wurde uns ein Ersttrimesterscreening empfohlen. Jetzt zeigt dieses Screening ja hauptsächlich Wahrscheinlichkeiten an und kann keine hundertprozentige Aussage treffen, ob eine Fehlbildung vorliegt. Da ich weiß dass mich ein höheres Wahrscheinlichkeitsrisiko für eine Fehlbildung wahnsinnig machen würde und mir zeitgleich jedoch nur bei einer absoluten Gewissheit einer Fehlbildung vorstellen könnte die Schwangerschaft zu beenden, frage ich mich welchen Mehrwert dieses Screening bietet  und ob ein Triple Test sowie eine spätere Feindiagnostik nicht sinnvoller für mich wäre, da diese immerhin bei der Auswahl der Geburtsklinik helfen kann. Ich möchte meinem Kind den bestmöglichsten Start ermöglichen und mache wenn es dem Kind helfen würde auch gerne dieses Screening, ich würde es auch machen wenn es wirkliche Tatsachen wiedergibt, so dass ich sicher wüsste , dass eine Fehlbildung vorliegt, aber selbst bei einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent hätte ich Probleme abzutreiben, da ich zu 30 Prozent ein gesundes Kind abtreiben würde.Daher verstehe ich den Sinn dieses Testes für mich nicht und wollte ich mich erkundigen was sie empfehlen würden? Was bietet mir eine sichere Aussage und was hilft der Entwicklung des Kindes wirklich? Kann man beim Ersttrimesterscreening irgendetwas feststellen, dass eine Behandlung des Fötus ermöglicht oder wirklich definitive Fehlbildungen erkennen oder bekomme ich nur Wahrscheinlichkeiten genannt? Mit freundlichen Grüßen 

von Kaerla545 am 09.01.2024, 02:32



Antwort auf: Sinn Ersttrimesterscreening

Hallo Kaerla545, zunächst muß man zwischen Chromosomendiagnotik und Fehlbildungsdiagnostik unterscheiden.Im Ersttrimesterscreening können Wahrscheinlichkeiten für einige Chromosomenstörungen ermittelt werden die zwischen 85%(TripleTest) und > 99,9% (NIPT) liegen .Gleichzeitig können bis ca.60% der erkennbaren Fehlbildungen schon in der 14.Woche erkannt werden.Dies aber nur bei einem erfahrenen Untersucher.Ziel jeder Fehlbildungsdiagnostik ist keine wahrscheinliche,sondern eine sichere Diagnose.Diese ist abhängig von den Kenntnissen des Untersuchers/Untersucherin,dem Zeitpunkt (in der 21.Woche sieht man mehr,als in der 13.Woche) und eventuellen Kontrollen durch andere Spezialisten,z.B.Humangenetiker/Kinderärzte. Mein Rat : 1.ETS und frühe Fehlbildungsdiagnostik durch erfahrenen Pränatalmediziner mit entsprechender Beratung 13.-14.SSW,evtl.NIPT 2.Ausführliche Organ-/Fehlbildungsdiagnostik durch erfahrene Untersucher 21.Woche. Eine Garantie für absolute Gesundheit des Kindes gibt es nicht! Positives Denken hilft weiter. Alles Gute Prof. Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 09.01.2024



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