Jullusi
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Hackelöer, zunächst einmal danke ich Ihnen sehr für Ihre tolle Arbeit in diesem Forum. Ich habe in den vergangenen Stunden einige Beiträge gelesen und bin begeistert von Ihrem Engagement! Meine Frau (35) hatte gestern in SSW 27/3 das III. Screening. Leider waren die Werte nicht besonders erfreulich bzw. geben diese Grund zur Beunruhigung, sodass sie am kommenden Donnerstag direkt zu einer Praxis für Pränatalmedizin geschickt worden ist um es näher zu untersuchen. Die Werte waren gestern: BPD 58,0 FOD 87,1 KU 232,0 ATD 74,1 AU 246,0 FL 49,9 Der BPD sowie der KU-Wert erscheinen extrem niedrig. Beim Kopfumfang fehlen zum 5%-Perzentil ca. 5% bzw. etwa 1,2 cm. Einen so außerordentlichen Wert habe ich im Internet leider bisher noch nicht finden können. Die Frauenärztin sagte, sie glaube nicht an Mikrozephalie, wolle es aber ausschließen. Weil ich nicht dabei sein durfte (Corona) und meine Frau natürlich extrem beunruhigt war, haben wir leider nicht erfahren, was die Ärztin zu dieser Einschätzung bewegt. Wir sind beide eher groß (>1,8m) und hatten als Neugeborene (33 und 36cm) sowie heute (56 und 59cm) eher normale / große Köpfe. Auch im erweiterten Familienkreis gab es bei uns nie einen Fall. Alkohol und Drogen als mögliche Ursachen können wir vollkommen ausschließen, Zika-Virus, Taxoplasmose haben wir testen lassen und war negativ. Die Nackenfaltenmessung war vollkommen unauffällig, beim zweiten Screening waren BPD und KU bereits gering, aber weniger eklatant in 19/3 BPD 44,6 sowie KU 166. Alle Untersuchungen bisher verliefen ansonsten wunderbar, sodass der (vermeintliche) Befund gestern ein echter Schock war. Wir spüren die z.T. auch sehr kräftigen Bewegungen und Schluckauf täglich, das Baby reagiert offensichtlich auf die Außenwelt(unserem Eindruck nach eher auf die Wärme als auf Geräusche), sodass wir bis gestern sehr optimitsch waren, dass alles gut gehen würde. Meine Frau hat - nachdem ich aktuell nicht mit darf - ein Video von der 4-minütigen Untersuchung gemacht. Die im Link dargestellte Unterlage habe ich im Nachgang gestern Abend/heute Nacht gelesen. https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/022-028l_S2k_Klassifikation_Diagnostik_Mikrozephalie_2019-11.pdf Im Vergleich zur Darstellung A auf Seite 9 sieht das Gerhirn vollkommen anders im Video aus in der Einstellung, bei welcher der Kopfumfang per BPD/FOD gemessen wurde. Im Video war das Gehirn extrem Hell. Schädel und Gehirn sind kaum von einander zu unterscheiden. In anderen Einstellungen während der Aufnahme, gibt es aber (aus Laiensicht) eine ganz ähnliche Struktur wie in der Unterlage aus dem Link. Die Frage, die sich uns stellt ist, ob der Toleranzbereich tatsächlich so groß sein kann, dass es wirklich ein Messfehler wäre. Rein mathematisch erscheint mir der Sprung recht groß. Sofern es mit einem Messfehler nicht zu erklären wäre, ist eine schwere Erkrankung in dem Fall dann sicher oder wäre eine isolierte Mikrozephalie dann trotz der recht enormen Ausprägung möglich? Könnte diese dann dennoch mit der Zeit verschwinden? Herzlichen Dank für Ihre Auskunft und beste Grüße Jullusi
Hallo Jllusi, so eine diffenzierte Frage kann man nur richtig beantworten,wenn man selber sich ein Bild gemacht hat.Und zur Erfahrung und dem Können des Frauenarztes kann ich keine Aussage machen. Aber ich kann Sie etwas beruhigen.Eine Mikrozephalie fängt nie so spät erst an - außer es liegt eine schwere Infektion vor und dann sind auch andere Befunde am Kind auffällig.Zudem ist die Wahrscheinlichkeit einer Meßungenauigkeit höher,a.s alles Andere.Und die 5er Perzentile ist nicht automatisch Mikrozephalie-eher nicht. Es bleibt Ihnen nichts,als in Ruhe die Untersuchung beim Spezialisten abzuwarten. Schreiben Sie,was dabei herausgekommen ist. Alles Gute Prof. Hackelöer
Jullusi
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Hackelöer, herzlichen Dank für Ihre schnelle und uns etwas Ruhe verleihende Antwort. Es handelte sich tatsächlich und leider um gravierende Messfehler. Wir haben uns damit grundlos unheimliche Sorgen gemacht in den vergangenen Tagen. Heute ist gemessen worden: BPD 64,3 FOD 102,0 KU 261,2 TAD 68,8 AU 237 FL 52,9 Die Kopfform sei aufgrund der Beckenendlade dolichocephal. In Kombination mit FOD und insbesondere KU sei eine Mikrozephalie aber vollkommen auszuschließen. Das Baby wurde vollständig (und im Gegensatz zu Montag nicht 1x sondern 3x) vermessen und alle Funktionen wurden überprüft. Glücklicherweise alles vollkommen im Rahmen und ohne jegliche Befunde. Wir sind sehr erleichtert! Haben Sie nochmals vielen herzlichen Dank. Beste Grüße Jullusi
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