Frage im Expertenforum Pränatale Diagnostik an Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer:

Hochgradige Triksupidalinsuffizienz 23.SSW

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer

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Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe

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Frage: Hochgradige Triksupidalinsuffizienz 23.SSW

verom

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Sehr geehrter Herr Prof. Hackelöer, bei einem Feinultraschall (DEGUM II) in der 21. SSW ist dem Arzt eine Triksupidalinsuffizienz aufgefallen. Die Kontrolle zwei Wochen später bestätigte eine Hochgradige Trikuspidalinsuffitienz mit Dilatation des rechten Vorhofs. Ansonsten war der Ultraschall unauffällig, zeitgerechte Entwicklung, keine weiteren Auffälligkeiten/Marker. Daraufhin erfolgte eine Abklärung der Diagnose nach DEGUM III. Der Arzt hier bestätigte die TI, relativierte aber das „hochgradig“. Er meinte zum einen könnte es physiologisch sein und sich noch verwachsen, zum anderen geht er davon aus, dass sich die TI mit der Geburt und den damit geänderten Druckbedingungen des Blutflusses Richtung Lunge erledigt hat. Gleichzeitig wies er uns aber auf mögliche zugrundeliegenden Herzfehler auf, die im Ultraschall vorgeburtlich nicht oder nur schwer darstellbar wären. Außerdem sprach er die dadurch verbundene Erhöhung des Risikos (etwa um das 3-fache) einer Chromosomenstörung an. Aufgrund des Alters (29), der Tatsache dass keine weiteren Auffälligkeiten entdeckt wurden und dass ein Down-Baby für uns ebenso lebenwert wäre, lehnten wir eine Amniozentese ab. 1) Wie schätzen Sie das Risiko einer Tresomie 21 bei einer isolierten TI in der 23. SSW? (NT wurde im ersten Trimonen nicht gemessen, sah aber laut FA absolut unauffällig aus) 2) Wie sehen Sie die Prognose einer TI, vor und nach der Geburt? Kann die wirklich verschwinden und sollten wir uns auf einen ernsthaften Herzfehler einstellen? 3) Wie sollte die weitere Geburtsplanung aussehen? Besten Dank!


Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer

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Hallo verom, das Risiko für Chromosomenstörungen ist durch eine Trikuspidalinsuffizienz deutlich erhöht.Solange dies nicht abgeklärt ist,kann über die Bedeutung nur spekuliert werden.Auch wäre eine 2.Meinung z.B. bei einem pränatalen Herzspezialisten-entweder Pränatalmediziner oder Kinderkardiologen - sicher sinnvoll. Erst,wenn diese beiden Bedingungen erfüllt sind,könnte man etwas über die Prognose sagen.So ist alles Spekulation und offen. Alles Gute Prof.Hackelöer


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