Hatty88
Hallo Herr Prof. Hackelöer, ich (36, kinderlos) wende mich in einer großen Verzweiflung an Sie: Wir haben nun 2 Spätaborte hinter uns: Den ersten in der 22.SSW letzten Dezember, nun erneut in der 17. SSW. Beim ersten Mal war die Annahme vaginaler Infekt, die Plazenta wurde aber nicht kontrolliert bzw. es gab weder Abstriche, nichts. Das Kind war gesund, mir ging es die ganze SSW über sehr gut. Keinerlei Auffälligkeiten. Uns wurde während dieser SSW zum TMMV und Cerclage geraten, beides wurde in der 14. SSW durchgeführt. Danach hatte ich vermehrt Unterleibschmerzen, die pH Werte waren aber stets unauffällig. Dennoch kam es 14 Tage nach der OP zum Blasensprung, meine Entzündungswerte stiegen trotz Antibiotika an und es wurde nach 48h entschieden die Cerclage zu entfernen. Meine Tochter kam nur wenige Stunden später zur Welt, sie hat aber im Bauch die ganze Zeit noch gelebt😞 Dieses Mal wurde die Plazenta eingeschickt und wir haben das Ergebnis bekommen, dass eine chromosomale Abberation mögliche Ursache sein kann. Bzw es Hinweise gibt. Wir haben nun einen Termin Ende August in einer Fachklinik für eine humangenetische Untersuchung. Können Sie im Vorfeld einschätzen, was das für eine zukünftige Schwangerschaft bedeuten kann? Ist eine PID notwendig, da die Ursache zu sein scheint, dass beide bzw. der letzte Embryo gendefekt war? Ein gesunder Embryo würde doch im Laufe der SSW nicht noch defekt werden können? Also schwanger werden scheint nicht das Problem zu sein, so die Ärzte, aber warum kann ich meine Kinder nicht halten? Was passiert bei fortschreitender Schwangerschaft, dass es Gen Störungen gibt, die zum schlimmsten Fall, dem Spätabort, führen? Über die 12.SSW kam ich beide Male… Liegt das vllt doch an meinem Immunsystem/ hohe Infektionsgefahr, dass alles zusammen eine Rolle spielt oder scheint nun wirklich eindeutig, dass es Genbedingt ist und wir ggbf. hilflos bleiben werden bzw es hier keine Ansätze zur Vermeidung in einer neuen SSW geben wird? Gibt es grundsätzlich Therapie Möglichkeiten? Dieses 2.mal kann doch nicht per Zufall passiert sein und es scheint für mich aktuell unreal, dass es zukünftig kein erneutes Risiko geben wird:( Ich habe das Gefühl, dass ich der Träger bin / kein Zufall und gibt es hier mögliche Vorkehrungen? Mein Partner hat bereits ein gesundes Kind aus vorheriger Beziehung. In beiden SSW waren die Nipt Test in Ordnung, keinerlei andere Anzeichen. Ich bin sehr verzweifelt über beide Verluste, und dem muss natürlich nun endlich auf den Grund gegangen werden. Aber nun schürt eine riesige Angst vor möglichen Antworten / Tatsachen hinsichtlich Kinderwunsch :( Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe und Unterstützung!
Hallo Hatty88, die zwei Aborte haben mit großer Wahrscheinlichkeit die Ursache nicht in "Fehlern" Ihrer Person.Da keine Auffälligkeiten bei den Kindern waren,scheint auch eine Vererbung einer chromosomalen Auffälligkeit fast sicher ausgeschlossen.Aber warten Sie die humangenetische Beratung ab. Am ehesten kommt wohl für beide Fehlgeburten eine Infektion infrage,die zumindest beim 2.Mal aufgrund des vorangegangen Eingriffs stattgefunden haben könnte..Eine vaginale Scheidensanierung sollte man überlegen.Aber ohne genaue Befunde kann ich von außern auch nicht mehr dazu sagen,außer,daß Sie sich nicht selber Vorwürfe machen müssen. Alles Gute Prof. Hackelöer
Hatty88
Vielen Dank für Ihre prompte Antwort! Seit gestern liegt das Ergebnis der Untersuchung der Plazenta vor: "Plazenta mit Zottenreifungsarretierung bei Ausbildung sog. Tatzenzotten mit einer beginnend deutlich florider Chorioamnionitis". Das erste würde ja für eine Entwicklungsstörung sprechen?Letzteres für die bakterielle Infektion, wo nun wirklich leider fraglich ist, ob diese durch den TMMV verursacht worden ist/ dieser der Anstoß war. Wäre ersteres denn Grund "genug" für den Spätabort gewesen (womöglich bis zur 24.SSW) oder hätte ich hiermit eine "normale SSW" weiterführen können? Sprich könnte sich das Baby trotz Tatzenzotten weiter/ normal entwickeln oder war hier schon genug Gefährdung gegeben? Also für mich persönlich ist es aus bisherigen Ergebnissen schwer nach zu vollziehen, dass es sich nun ein zweites Mal um eine Art Laune der Natur handeln soll 😞 Wenn die humangenetische Untersuchung bestätigen sollte, dass ein Gendefekt ausgeschlossen ist und es sich in erster Linie (wieder) um eine Infektion handelt, weiß ich nicht, was wir bei einem 3. Anlauf noch anders machen können 😞 Das Vertrauen in meinen Körper ist absolut weg und die Cerclage & TMMV wurde uns als "die Lösung" präsentiert. Es ist ja auch bewiesen, dass von Spätabort zu Spätabort das Risiko einer erneuten Fehlgeburt steigt. Die Angst ein erneutes Mal ins offene Messer laufen zu können und ein Abbruch vor der 24.SSW ist immens. Eine Scheidensanierung klingt Ihrerseits als vernünftig? Dies wurde in der 2.SSW nie angesprochen... Gäbe es sonst noch weitere Vorkehrungen? Bis auf Einnahme von Progesteron habe ich nichts weiter eingenommen bzw. die Kontrollen waren zwar alle 14 Tage beim Gyn, aber keine zusätzlichen Untersuchungen oder Ähnliches. Entschuldigen Sie bitte die erneuten Fragen, es ist derzeit unheimlich schwierig bis zur Untersuchung die Füße still zu halten 😒. Beste Grüße!
Hallo Hatty88, nochmals: bisher weißt nichts auf eine grundsätzliche von Ihnen ausgehende Störung hin.Auch die beschriebene Zottenstörung ist nur typisch für z.B. infektiös verursachte Aborte.Alles dies kommt vor und 70% aller Fehlgeburten haben chromosomale Ursachen,die aber nicht vererbbar sind.25% sämtlicher Schwangerschaften enden in einer Fehlgeburt und mit zunnehmendem Alter auch mehr.Der totale MM-Verschluß ändert daran nichts und ist nicht die Lösung,da keine Insuffizienz des Gebärmutterhalses vorgelegen hat,sondern kann ein Infektionsrisiko darstellen.Wichtig sind weitere Untersuchungen auf mögliche Entzündungsursachen und evtl.immunologische Ursachen-aber vor allem bei Ihnen ein Ende des Zweifelns an sich selber.Ich kenne viele Frauen,die auch nach zweimal Pech noch eine normale Schwangerschaft hatten-auch in der eigenen Familie.Vielleicht brauchen Sie auch psychologische Unterstützung durch spezielle Untersuchungsstellen.Da muß Ihr Frauenarzt/Ärztin Ihnen helfen. Alles Gute Prof. Hackelöer
Ähnliche Fragen
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Hackelöer, ich habe am Donnerstag, den 4.2. erfahren, dass unser ungeborener Sohn nicht mehr lebt, wurde einen Tag später eingeleitet und er kam am 6.2. auf die Welt. Er entstand durch Kryo. Die ICSI war im Dezember 2013 und daraus entstand unser wunderbarer Sohn, der völlig gesund ist, Auf Grund dessen, dass mein ...
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Hackelöer, ich brauche einfach ein paar Meinungen zu unserem Problem. Ende 2013 wurde ich bei der ersten ICSI schwanger, wir bekamen einen gesunden Sohn. Es gab 8 Follikel, sieben ließen sich befruchten, vier kamen auf Eis und einer wurde mir an Tag zwei zurück transferiert. 2015 habe ich zwei Kryos gehabt, Transfer ...
Sehr geehrter Herr Prof. Hackelöer, vor knapp 3 Wochen habe ich meine Tochter in der 22. SSW still geboren. 3 Tage zuvor war ich wegen fehlenden Kindsbewegungen zur Kontrolle und es konnte kein Herzschlag mehr festgestellt werden. Die Geburt wurde dann eingeleitet und 3 Tage später habe ich unsere Tochter entbunden. Wir haben bereits eine gesund ...
Lieber Herr Prof. Hackelöer, heute habe ich den Befund der Plazenta erhalten. Dieser beschreibt eine normgewomichtige Plazenta mit einer Endangitis obliterans. Zudem zeigt sich eine weißliche Stelle im Sinne eines Infarktes. Sollte ich eine Abklärung einer Gerinnungsstörung bei mir machen lassen? Habe ich ein erhöhtes Risiko in einer nächsten S ...
Guten Tag Herr Dr. Hackelöer, ich habe in der 22 ssw. einen Spätabort erlitten. Meine Tochter ist jedoch von der Entwicklung her mit 240 gr. und 24 cm eher im Entwicklungsstand 19 SSW stehen geblieben. Ich meinte noch in der 21 ssw Kindsbewegungen gespürt zu haben, aber vermindert. Wir haben alles untersuchen lassen, der Obduktionsbericht der P ...
Sehr geehrter Herr Prof Hackelöer, ich hatte Mitte April einen Spätabort in der 16. SSW (männlicher Embryo, keine Ursache gefunden). Knapp 2,5 Monate später war ich erneut schwanger und wir haben Mitte September sen Pränatest durchführen lassen. Das Ergebnis war alles unauffällig und es wird wieder ein kleiner Junge. Die vergangenen Tage war ...
Sehr geehrter Herr Dr. Hackelöer, Ich bin gerade 39 geworden und hatte vor drei Monaten einen Spätabort in der 24 SSW. Endlich sind alle Befunde zusammen , das Baby war genetisch gesund. Schuld sei die Plazenta gewesen , diese wies angeblich Entzündungszeichen auf und habe sich vorzeitig gelöst wodurch mein Baby wohl gestorben ist . Das Kind ...
Guten Abend Herr Prof. Dr. Hackelöer. Ich hatte in der 18 SSW einen vorzeitigen Blasensprung einer meiner Zwillinge und hatte deshalb leider eine stille Geburt. Ich hatte eine monochoriale-diamniote Zwillingsschwangerschaft. Die Fruchtblase meines oberen Jungen ist geplatzt. Ich habe den histologischen Befund von der Klinik erhalten. Meine Fr ...
Lieber Herr Prof. Hackelöer, Leider hat das Herz meines Babys in der 18 SSW aufgehört zu schlagen. Könnten sie mir bitte den Befund genau erklären? Plazenta: Unreifes Plazentagewebe mit Zeichen eines Amnioninfekts in Form einer Omphalovaskulitis, kleinherdig diskreter subchorialer Plazentitis und fokaler Chorioamnionitis nebst Zeichen d ...
Guten Tag, 1 spontangeburt, gesundes Kind 1 FG 7ssw 1 spätabort 20ssw Ich, 36, gesund, normalgewichtig, erste Schwangerschaft stinknormal verlaufen. Die Schwangerschaft bis 20ssw eigentlich auch. Fötus aber plötzlich tot. Untersuchungen zu gerinnung, Infektionen durchgeführt über BE und Abstriche. MRT wenig aussagekräftig, Fötus war sch ...