Frage: Hirnventrikel und TR

Lieber Herr Dr. Hackelöer, ich bin 39 Jahre alt und im Moment mit Gemini (di-di) in der 23 SSW schwanger. Die Konzeption war spontan. Bisher verlief alles weitestgehend komplikationslos. Bei 22+0 war ich zum Feinscreening aufgrund der Risikoschwangerschaft. Dort wurde bei einem Fetus eine Trikuspidalklappenregurgation (Vmax=95,3 cm/s) festgestellt. Des weiteren hat der Arzt eine rechtsseitige Seitenventrikelervergrösserung von 9,4 mm gemessen, links bei 5,4 mm. Den Unterscheid hat er mir im US gezeigt. Kleinhirn ist auf der 50. - Perzentile und unauffällig. Fruchtwasser lag nach SDP bei 7,2 cm. Er hat mir zusammenfassend gesagt, es sind alles obere Grenzwerte, die beobachtungbedürftig sind und er keinen Grund zur Sorge sieht. TORCH-Test hat er mir angeraten, dieser war unauffällig. Harmony-Test und Ersttrimesterscreening bei 13+0 ebenfalls unauffällig. Das Baby liegt aktuell für AU auf der 92. Perzentile und zeigt keine anderen Auffälligkeiten. Baby B ist mit AU bei der 89.-Perzentile und sonst komplett unauffällig. Bei mir wurde Gestationsdiabetes vor 3 Wochen diagnostiziert, der Test erfolgte wegen bereits vorhanden GD in der zweiten Schwangerschaft 2018. Meine Werte sind eigentlich gut eingestellt, ich habe auch kein Übergewicht. Dem Diabetologen sind die Kinder aber viel zu groß und ich muss deshalb Insulin spritzen(4x). Auf Nachfrage, ob dies bei meinen Werte sein muss, sagte er; JAAA! Die Babies waren aber schon von Beginn an minimal über dem Durchschnitt, in der 13 SSW komplett unauffällig in der Größe. Berechneter ET ergab auf dem Tag genau den ET nach Ultraschall. Biometrie bei 22+0 von Sorgenkind A: BPD 59,5 mm FOD 72,6 mm KU 208,5 mm AU 183,8 mm Humerus 37,7 mm Ulna 35,8 mm Femur 39,4 mm Linker Ventrikel 5,8 mm Rechter Ventrikel 9,4 mm Kleinhirn ist absolut unauffällig Vmax 94 cm/s Vmax Regurg 104 cm/s Max. PG 3,5 mmHg Irgendwie bin ich durch den Wind und habe jetzt kein gutes Gefühl. Der Diabetologe heute hat mich noch mehr durcheinander gebracht und die Verunsicherung ist groß. Ich frage mich, ob hinter den ,,makrosomen Babies“ (Zitat Diabetologe) was ganz anderes steckt? Können diese Grenzwerte (TR, Hirnventrikel, Fruchtwasser) Softmarker für Chromosomenanomalien sein? Können Softmarker, die im ersten Trimenion nicht vorhanden waren, später entstehen? Ich habe den Arzt gefragt, aber daraufhin hat er keine Antwort gegeben. Eine weitere Untersuchung auf Chromosomenanomalien diesbezüglich wurde nicht angesprochen, nur abwarten! Was ist der genaue Unterschied zwischen Regurgitation und Insuffizienz? Ab wann spricht man von Insuffizienz? In welchen sinnvollen Abständen sollten diese Auffälligkeiten kontrolliert werden? Bisher soll ich nur wieder zum Gynäkologen. Halten sie es für sinnvoll nochmal einen NIPT zu wiederholen? Oder FWU? Ich stehe kurz davor zusätzlich den PraenaTest als Privatleistung zu machen. Oder welchen NIPT empfehlen Sie im Allgemeinen bei Gemini? Ich fange an Gespenster zu sehen und frage mich ob der Harmony falsch negativ war? Die Praxis für PND ist sehr renommiert. Ich danke Ihnen ganz herzlich vorab und hoffe auf eine Einschätzung! Entschuldigen Sie den langen Text! Nate1982

von Nate1982 am 07.09.2021, 08:38



Antwort auf: Hirnventrikel und TR

Hallo Nate1982, 1.sämtliche Meßwerte liegen im Normbereich Meßunterschiede können auch einfach meßtechnisch bedingt sein.Softmarker können nicht erst später entstehen.Nichts spricht für einen Chromosomenschaden ( unauffälliger Harmonytest) und eine Tricuspidalregurgitation = Insuffizienz bildet sich häufig zurück und hat bei unauffälliger ausführlicher Herzdiagnostik (die Qualität kann ich nicht beurteilen) keine Bedeutung. Kein Test muß zwingend wiederholt werden.Im Zweifel müssen Sie sich eine 2.Meinung einholen. 2.Der Pränataldiagnostiker kann besser die Meßwerte beurteilen,als der Diabetologe.Beide sollten sich un bedingt unterhalten um zu einem gemeinsamen Therapievorschlag zu kommen.Hinweise für eine diabetische Fetopathie bestehen erst,wenn das Bauchumfang >95.Perzentile liegen sollte,bei gleichzeitiger Fruchtwasservermehrung.Hier besteht unbedingt Gesprächsbedarf zwischen Diabetologen und Gynäkologen. Alles Gute Prof. Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 07.09.2021



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Erweiterte Hirnventrikel

Lieber Herr Prof. Dr. Hackelöer Mein name ist annamaria bin 28 jahre alt und bin in meiner ersten ss, in der 29 ssw, seit der 17 ssw bin ich in behandlung, weswegen weis ich nicht genau da mann immer nur vermutungen erstellt, wenn mann die pränataldiagnostik macht. Ich wechselte arzt, dort meinte man das meine kleine maus erweiterte hirnventrikel ...


hirnventrikel erweitert schlimm?

Hallo Herr Prof. Dr. Hackelör, Ich bin in der 23ten Woche schwanger. In der 13ten Woche war ich bei der Nackenfaltenmessung bei einem Degum 2 Arzt. Hier waren alles Werte super. Die Nackenfalte war 2,2 cm und der Risikofaktor bei Trisonomie 21 lag mit Blutabnahme bei 1:13000 und für Trisonomie 13/18 bei 1:16000. Letzte Woche war ich dann zur Fei...


re: hirnventrikel erweitert schlimm?

Vielen dank für die schnelle Antwort. Der Arzt der mir das sagte war ja ein Degum 2 Arzt. Kommen solche Abweichungen den häufig vor? Und wie oft bilden sich solche Erweiterungen denn wieder zurück? Mache mir solche Sorgen.Kann ein normaler Frauenarzt auch Erweiterungen sehen, wenn er gezielt danach guckt? Habe dort nämlich diese Woche einen Te...


kann sich der hirnventrikel weiter erweitern?

Hallo Herr Prof. Hackelöer, Ich hatte ja in der 22 ten Schwangerschaftswoche eine Hirnventrikelerweiterung rechts von 10,3 mm. Jetzt hatte ich letzte Woche in der 26ten Schwangerschaftswoche den zweiten Kontrolltermin bei der Feindiagnostik. Der Ventrikel ist nicht weiter gewachsen und liegt laut Arztbrief immer noch um 10,1 - 10,3 mm. Sonst ist...


Folgen erweiterte Hirnventrikel?

Sehr geehrter Prof. Dr. Hackelöer, bei der Feindiagnostik (bei einem Pränataldiagnostiker, 24. SSW) wurde eine Erweiterung der Seitenventrikel von 10mm und 10,5mm festgestellt. Dies sei eine leichte Erweiterung. Sonst wurden keinerlei Auffälligkeiten/Fehlbildungen festgestellt, alles ist normal entwickelt. Nun mache ich mir aber trotzdem gro...


Nachfrage - Folgen erweiterte Hirnventrikel?

Hallo Prof. Dr. Hackelöer, vielen Dank für Ihre Antwort. Mir ist natürlich ganz klar, dass Sie keine abschließende Beurteilung vornehmen können. Ich würde trotzdem gerne nochmal nachfragen: Eine Infektion (TORCH) wurde durch Bluttest und eine Chromosomenstörung - soweit möglich - durch den Harmony-Test ausgeschlossen. Der Feindiagnostiker ...


Erweiterte Hirnventrikel

Hallo Dr. Hackelöer, bei meiner Freundin wurden gestern bei der Feindiagnostik erweiterte Hirnventrikel (beidseitig 11mm) festgestellt. Außerdem hat sie zuviel Fruchtwasser und der OS-Knochen ist eine Woche zurück. Jetzt machen wir uns wahnsinnige Sorgen, weil sie nicht so recht gesagt hat was es ist bzw. sein kann. Haben erst Freitag wieder Te...


Hirnventrikel

Sehr geehrte Dr hackelöer Wo ich damals schwanger war ist bei meine Sohn hirnventrikel vorgestellt... Aber waren dann zweite mal da war immer noch gleich... Aber wo ich vor dem Geburt war habe dann die Chefarzt gefragt ob was im Hirn ist und meinten alles ist gut würde sogar 3d untersucht.. Aber jetzt ist er 4 Jahre alt ihm geht es gesundheitlic...


Plexuszyste und Hirnventrikel

Hallo Ich habe bei 19+3 die Diagnose beidseitige Plexuszysten ca. 1cm sowie grenzwertig erweiterte vp 9,4mm bekommen. Beim genauen Ansehen des Ultraschallbildes fällt auf, dass die Zyste wohl in dem Ventrikel sitzt und diesen deswegen erweitert? Ist das so möglich oder haben die zwei Auffälligkeiten nichts miteinander zu tun? Verstehe ich das so ...


Hirnventrikel und TI

Guten Morgen Herr Prof. Hackelöer, ich hatte Sie vor ca. 8 Wochen im Bezug auf einen erweiterten Hirnventrikel (9,4 mm) und Trikuspidalklappeninsuffizienz angeschrieben und um Ihre Einschätzung gebeten. An dieser Stelle herzlichen Dank nochmals für Ihre Antwort! Nun war ich zwischenzeitlich wieder zur Kontrolle in der PND-Praxis und Herz un...