Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Zyste am Backenzahn/Betäubungspritze

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Zyste am Backenzahn/Betäubungspritze

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Guten Tag Herr Dr. Paulus, ich habe folgende Frage: Ich bin nun ca. in der 7. SSW und habe seit ca. 2,5 Wochen eine Zyste am Backenzahn. Ich war auch schon beim Zahnarzt, der hat mich mit allen möglichen Bleiwesten verpackt am Zahn geröngt und festgestellt, dass es dort eine Entzündung gibt und die Zyste durch einen Kieferchirurgen entfernt werden muss sowie eine Wurzelspitzenresektion durchgeführt werden muss. Diese könnte aber auch später passieren. Nun habe ich beim Kieferchirurgen angerufen und erst einen Termin am 30.06.08 bekommen (10. Woche), jedoch wurde ich darauf hingewiesen, dass bei einer bestehenden Schwangerschaft vor der 12. SSW keine Behandlung erfolgt, da die Betäubungspritze schädlich für das Kind sei. Falls ich dann noch schwanger sein sollte, muss ich den Termin absagen und einen neuen Termin ausmachen. Die Zyste wird nun immer größer und ich befürchte, dass sie langsam den Zahn herausdrückt bzw. sich ein Abzess bildet. Was soll ich im Fall der Fälle tun? Am liebsten würde ich den Termin am 30.06. wahrnehmen, ich habe gelesen, dass es Spritzen gibt, die man auch in der Frühschwangerschaft einsetzen kann. Wissen Sie Rat? Würde mich auf eine Antwort sehr freuen. Mit freundlichen Grüßen, M.H.


Dr. Wolfgang Paulus

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Bei der Anwendung von Lokalanästhetika liegen bisher keine Hinweise auf eine Fruchtschädigung beim Menschen bzw. in Tierversuchen vor. Articain und Bupivacain besitzen eine hohe Plasma-Eiweißbindung und eine kurze Halbwertszeit, so dass nicht mit dem diaplazentaren Übertritt einer erheblichen Substanzmenge auf den Embryo bzw. Feten zu rechnen ist. Für operative Eingriffe während der Schwangerschaft gilt die Lokalanästhesie als schonende Anästhesiemethode. Eine Zahnbehandlung wäre bei Ihnen zum gegenwärtigen Zeitpunkt unter Lokalanästhesie durchaus vertretbar.


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