Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Vergrößerte Polypen in der Schwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Vergrößerte Polypen in der Schwangerschaft

GabrielaK

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, da ich seit fünf Wochen Erkältungszustände habe, bin ich gestern zum HNO. Der Arzt hat stark vergrößte Polypen festgestellt, welche das Durchatmen durch die Nase behindern. Da ic h dann häufiger durch den Mund atme, kommt es zu dem Teufelskreis, dass auch mein Rachenraum gereizt ist. Behandeln möchte er diese in der Schwangerschaft nicht (Seine Wahl: Cortison-Therapie und bei nicht Anschlagen dieser Therapie, dann eine OP). Nun mache ich jeden Abend eine Nasendusche (mit Salz-Dexpanthenol-Lösung) und lutsche am Morgen und am Abend Gelorevoice zum Befeuchten der Mundschleimhäute. In den letzten fünf Wochen habe ich häufiger für die Nacht Otriven Säuglingstropfen genommen, um wenigsten störungsfrei durch die Nacht zu kommen. Das hat auch gut geklappt und reichte für die ganze Nacht. In einigen Ihrer Beiträge habe ich gelesen, dass die Nasentropfen in moderaten Dosen ruhig in der Schwangerschaft verwendet werden sollen. Frage: Kann man die Tropfen dann auch über einen längeren Zeitraum nehmen? Oder ist weiterhin geboten, diese nicht länger als sieben Tage anzuwenden? Ferner würde ich gerne wissen, wann passiert es, dass sich die Gefäße durch abschwellende Nasenlösungen verengen und ggf. die die Sauerstoffversorgung zum Fötus behindern? Manchmal kommt es bei der Einnahme der Tropfen, dass ein wenig des Medikaments in den Rachenraum fließt, wäre das so eine Situation? Ich bedanke mich im Voraus für Ihre Antwort. Viele Grüße GabrielaK


Dr. Wolfgang Paulus

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Würde man Xylometazolin in Überdosen verabreichen (z. B. intravenös spritzen oder stündlich sprühen) wäre eine Verengung der Gefäße im Bereich der Gebärmutter denkbar. Die zeitliche Begrenzung der Anwendung ist nicht durch die Schwangerschaft bedingt, sondern aufgrund der Sorge der HNO-Ärzte, dass die Nasenschleimhaut langfristig austrocknet. Die nasale Anwendung von Kortikoiden (z. B. Nasonex Spray) wäre in üblichen Dosen auch in der Schwangerschaft akzeptabel.


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