Hallo Herr Dr. Paulus,
im Jahr 2019 hatte ich eine späte FG aufgrund von Bluthochdruck und Plazentainsuffizienz zudem hatte ich ab der 7. SSW einen Colitis ulcerosa Schub.
Anfang des Jahres verschrieb mir mein Arzt Presinol 250 (1-0-1), da mein Blutdruck bereits in der 11 SSW wieder rasant anstieg.
Im Internet lese ich immer wieder, dass Frauen mit Plazentainsuffizienz ASS verschrieben bekommen. Was ist denn der Unterschied? Wäre ASS in meinem Fall besser?
Leider hatte ich bei meinem letzten Kontrolltermin vergessen meinen Arzt zu fragen.
Auch beschäftigt mich die Frage, wie wahrscheinlich eine weitere Plazentainsuffizienz in der erneuten Schwangerschaft ist.
Vielen Dank und viele Grüße
Lilie84
von
Lilie84
am 11.02.2022, 07:44
Antwort auf:
Unterschied Presinol und ASS
Die derzeit einzige effektive Prävention der Präeklampsie (Schwangerschaftshochdruck) bei Frauen mit einem hohen Präeklampsierisiko besteht in einer ab der Frühschwangerschaft (möglichst vor der 16+0 SSW) beginnenden oralen Einnahme von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS: 100 - 150 mg/Tag).
Dies wird unterstützt durch die Daten der ASPRE-Studie, die bei einer Dosierung von 150 mg/Tag eine Reduktion der Präeklampsiehäufigkeit vor der 37+0 SSW von 63 % erreicht. In Deutschland hat sich inzwischen eine ASS-Gabe bis zur 34-36. kompletten SSW etabliert.
Zur Vorbeugung einer Plazentainsuffizienz eignet sich ASS 100 bzw. 150. Methyldopa (Presinol) ändert nichts an der Plazentafunktion, sondern senkt nur Ihren Blutdruck.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 11.02.2022