Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Querschnittslähmung - Dauerantibiose in der Schwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Querschnittslähmung - Dauerantibiose in der Schwangerschaft

Emily_KD

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Guten Tag Herr Dr. Paulus, ich habe Ihnen im Dez. 2012 schon mal geschrieben und nun bin ich schwanger 5.SSW. Druch die Querschnittslähmung nehme ich für die überaktive Blase das Toviaz 8mg 1xtägl, aufgrund Ihrer Antwort vom Dez., werde ich dies auch weiter einnehmen. Evtl. versuche ich, ob ich auch mit 4mg zurecht komme. Ist es richtig, dass man bei Toviaz noch genauer auf die Herzfrequenz des Ungeborenen achten sollte? Nun wollte ich Sie noch was zur Dauerantibiose bei chr. HWI fragen, den ich leider habe. Ich habe bis zum 14.7. Furadantin Retard (Nitrofruantoin) 1x tägl. genommen, dachte ich versuche es mal abzusetzen, was ganze zwei Tage gut ging. Jetzt habe ich lt. Antibiogramm wieder E.coli drin und folgende AB wäre möglich einzunehmen: -Nitrofurantoin (hier auch die Frage, Langzeiteinnahme NW: Hepatitis, Pneumonitis bei der Mutter) -Norfloxacin -Trimethoprim Welches dieser drei, würden Sie mir für die Schwangerschaft am ehesten vorschlagen? Ist es vom Schwangerschaftsabschnitt abhängig, welches als bevorzugtes AB genommen wird? Ich weiß, ich habe schon mal eine ähnliche Frage gestellt. Aber ich bin einfach unsicher, ich hoffe Sie können das verstehen. Leider ist es ohne AB für mich nicht mögl., d.h. ich muss es bis zum Ende der Schwangerschaft nehmen und auch während der Stillzeit. Ich bin so froh, dass es so ein Forum wie dieses hier gibt, mit so kompetenten Menschen wie Ihnen. Es ist nicht selbstverständlich, dass sich jemand hierfür die Zeit nimmt und auch die Mühe macht, die ganzen Fragen so gut wie mögl. zu beantworten.~DANKE~!! Mein Gynäkologe hat sich auch sehr gelobt. Viele liebe Grüße Emily


Dr. Wolfgang Paulus

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Fesoterodin (Toviaz) ist ein kompetitiver, spezifischer Muskarinrezeptor-Antagonist. Grundsätzlich können solche Substanzen eine Beschleunigung der Herzfrequenz auslösen. Da jedoch keine größeren Erfahrungen in der Schwangerschaft vorliegen, ist nicht bekannt, ob auch die fetale Herzfrequenz beeinflusst wird. Von den genannten Harnwegsantibiotika wäre zur längerfristigen Anwendung im I.Trimenon Nitrofurantoin geeignet, danach auch Trimethoprim. Norfloxacin sollte wegen Knorpelschäden im Tierversuch nur bei Versagen von Alternativen eingesetzt werden.


Emily_KD

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Danke. Sie sind mir eine sehr große Hilfe und lassen mich beruhigter in die Schwangerschaft gehen. Ich schicke Ihnen herzlichst dankende Grüße


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