Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Pantozol

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Pantozol

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Sehr geehrter Herr Paulus, seit ca. 3 Jahren nehme ich täglich 20mg Pantozol. Auf Grund eines Zwerchfellbruchs habe ich ohne dieses Medikament starke Beschwerden. Diese äußern sich vor allem in Sodbrennen und Übelkeit. Da ich in naher Zukunft plane schwanger zu werden, bitte ich Sie um Ihre kompetente Meinung. Kann ich diese Medikament auch in der Schwangerschaft einnehmen ? Ich habe bereits mehrere Ärzte ( die meine komplette Krankengeschichte kennen ) bezüglich der Einnahme befragt und verschiedene Ansichten gehört. Deshalb bin ich nun sehr verunsichert. Eine Schwangerschaft ohne Pantozol kann ich mir kaum vorstellen. Vielen Dank ! Mit freundlichen Grüßen Barbara Heinz


Dr. Wolfgang Paulus

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In einer schwedischen Kohortenstudie lag die Fehlbildungsrate nach Exposition mit Protonenpumpenhemmern nicht höher als in einem unbelasteten Vergleichskollektiv. 282 der 295 erfassten Schwangeren hatten bei dieser Untersuchung Omeprazol eingenommen (Kallen 1998). Eine weitere Kohortenstudie zur Anwendung von Omeprazol im I.Trimenon fand unter 139 exponierten Kindern ebenfalls keinen Anstieg der Fehlbildungsrate (Ruigomez et al 1999). Eine Publikation zu 91 Schwangerschaften, die nach Kontakt mit dem Teratogen Information Service weiter verfolgt wurden, zeigte ebenfalls keine Häufung angeborener Anomalien (Lalkin et al 1998). Eine neuere Asuwertung aus dem schwedischen Schwangerschaftsregister ergab unter 863 Anwendungen von Omeprazol im ersten Trimenon keinen Anstieg der Fehlbildungsrate (Kallen 2001). Demgegenüber sind die Erfahrungen mit dem nahe verwandten neueren Wirkstoff Pantoprazol in der Schwangerschaft deutlich geringer.


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