Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Molevac oder Vermizym in der Frühschwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Molevac oder Vermizym in der Frühschwangerschaft

Blume123

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Hallo, ich hoffe Sie können mir weiterhelfen. Vor einigen Monaten hatte ich einen Madenwurmbefall, nach zweimaliger Einnahme von Molevac, war das Problem erledigt. Nun bin ich in der 6 Woche schwanger und habe wieder Würmer entdeckt. Ich habe alle alternativen heilmethoden probiert, bin pingelig hygienisch, aber halte diese Juckerei und psychische Belastung nicht mehr aus. Keiner hat Ahnung bezüglich einer Medikamentation. Frauenarzt lehnt ab, verweist mich zum Kinderarzt! Mein hausarzt hat überhaupt keine Ahnung, sprich schickt mich zum Frauenarzt. Meine Frage, ich habe von der erfolgreichen Anwendung von Vermizym gegen Wurmbefall gelesen. Es wird von einer Anwendung in der Schwangerschaft abgeraten. warum? Wirkt es "abtreibend" oder kann es zu Fehlbildungen beim Embryo führen? Darf ich als Alternative Molevac nutzen? Oder muss ich jetzt die nächsten Monate schlaflose Nächte verbringen? Zu welchem Arzt kann ich gehen? Und müssen alle Familienmitglieder (also vier weitere) mitbehandelt werden, obwohl sie keine symptome haben? Ganz ganz herzlichen Dank im Voraus!


Dr. Wolfgang Paulus

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Die meisten Anthelmintika (Wurmmittel) werden nur in geringem Umfang aus dem Verdaungstrakt resorbiert, so dass nur eine niedrige Belastung des Ungeborenen mit diesen Substanzen zu erwarten ist. Bei folgenden Wirkstoffen liegen Erfahrungen in der Schwangerschaft vor, ohne dass sich bisher ein Zusammenhang mit einer Fruchtschädigung ergeben hätte: - Mebendazol (z. B. Vermox®): bei Befall mit Oxyuren und Askariden - Pyrviniumembonat (z. B. Molevac®): bei Befall mit Oxyuren Nach oraler Gabe wird Pyrvinium nur zu ca. 1% resorbiert. Eine relevante fetale Exposition ist damit nicht zu befürchten (Smith 1976). Das Collaborative Perinatal Project registrierte keine Häufung von Fehlbildungen unter Exposition mit Pyrvinium (Heinonen 1977). Eine direkte Gefährdung des Ungeborenen durch den Wurmbefall besteht nicht. Eine Ansteckung der Familienmitglieder ist bei Oxyuren häufig. Eine Behandlung aller Familienmitglieder ist bei Einhaltung der Hygiene-Empfehlungen nicht unbedingt erforderlich, wenn keinerlei Symptome vorliegen. Ob Papain (Vermizym) die Würmer beeindruckt, ist eher fraglich.


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