Simone_Berlin
Sehr geehrter Herr Paulus, normalerweise bekomme ich meine Regel sehr pünktlich (max. 1 Tag früher oder später) im 23-Tage-Zyklus, doch dieses Mal kam sie fast eine Woche früher und war über 6 Tage sehr schwach bzw. kam ab und an mal etwas mehr Blut, aber den Rest des Tages jeweils nur Tröpfchen. Auch hörte dieses Unwohlsein im Unterleib, was ich normalerweise nur zu Beginn der Regel habe, nicht richtig auf und ist jetzt immer noch ganz leicht da. Seitdem habe ich auch diverse Schwangerschaftsanzeichen wie ganz leichtes Unwohlsein, Schwindel, Verdauungsprobleme, eine "linea nigra" vom Schambein zum Bauchnabel und mir ist wärmer als sonst. Am 7.Juni habe ich einen SST gemacht (negativ), da ich das Gefühl hatte, dass es keine normale Regel war und war am 8.Juni beim Gynäkologen, weil ich mir Sorgen wegen der langen ungewöhnlichen Blutung gemacht hatte. Der sagte zwar, dass alles in Ordnung sei, aber auch, dass das womöglich stressbedingt sei und ich mir keine Gedanken machen sollte. Ich sei "Lichtjahre" von einer Schwangerschaft entfernt. Dennoch verschwinden die Anzeichen nicht und ich möchte eine etwaige Schwangerschaft nicht gefährden. Kann es sein, dass ich noch zu früh beim Arzt war und der Test auch zu früh, da ich einen recht kurzen Zyklus habe? Den vermutlichen Eisprung und auch Geschlechtsverkehr hatte ich am 28.5. und am 31.5. begann die Blutung und die Symptome tauchten nach und nach auf. Können 100mg Venlafaxin zu Beginn einer Schwangerschaft kritisch sein? Ich bin aktuell dabei, die Dosis langsam zu reduzieren, aber kann frühestens am Dienstag einen Schritt weiter gehen, da ich davor noch eine wichtige Prüfung habe. Nehme zur Sicherheit auch seit heute extra Folsäure. Schonmal vielen Dank für Ihre Mühe Freundliche Grüße Simone
Wenn Ihr Frauenarzt keine Hinweise auf eine Schwangerschaft findet, dürften Ihre Symptome auf andere Ursachen zurückzuführen sein. Eine prospektiv kontrollierte Multicenterstudie berichtet von 150 Schwangerschaften unter Medikation mit Venlafaxin im I.Trimenon: Neben 7 Schwangerschaftsabbrüchen und 18 Fehlgeburten wurden 125 Neugeborene registriert. Darunter befanden sich zwei Kinder mit einer schwereren Anomalie: 1 x Hypospadie (Harnröhrenfehlmündung), 1 x Neuralrohrdefekt mit Klumpfuß. Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe fanden sich keine signifikanten Unterschiede im Schwangerschaftsausgang (Einarson et al 2001). Im Rahmen einer prospektiven Followup-Studie wurden von unserem Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum zwischen 1997 und 2007 100 Schwangerschaftsausgänge nach Anwendung von Venlafaxin in der Frühgravidität dokumentiert. Die Befunde wurden mit den Daten eines Kontrollkollektives (n=439) aus demselben Zeitraum verglichen, das nicht oder unproblematisch exponiert war. Unsere prospektive, kontrollierte Followup-Studie konnte kein fruchtschädigendes Potential von Venlafaxin nachweisen. Nach mütterlicher Behandlung mit Venlafaxin in der sensiblen Phase der Organdifferenzierung (I.Trimenon) beobachtete man im schwedischen Schwangerschaftsregister unter 505 Neugeborenen keine Zunahme angeborener Anomalien (Lennestål & Källén 2007). Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko aufgrund der Medikation ist angesichts der aktuellen Datenlage nicht zu erwarten. Eine Fortsetzung der aktuellen Medikation mit Venlafaxin ist auch in der Schwangerschaft durchaus möglich. Nach Anwendung von Antidepressiva wie Citalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Mirtazapin, Paroxetin, Sertralin und Venlafaxin im letzten Schwangerschaftsdrittel wurden Atem- und Ernährungsstörungen, Krampfanfälle, Unruhe und anhaltendes Schreien bei den Neugeborenen beobachtet. Diese Beschwerden (max. 2 Wochen nach Geburt) können verlängerten Krankenhausaufenthalt, Beatmung bzw. Ernährung per Sonde erfordern. Es kann sich dabei um direkte unerwünschte Wirkungen der Antidepressiva auf das Neugeborene oder um Zeichen eines Entzugssyndroms handeln. Um diese Anpassungsstörungen zu vermeiden, sollte eine möglichst moderate Dosis von Venlafaxin bis zum Schwangerschaftsende angestrebt werden (z. B. 75 mg pro Tag).
Ähnliche Fragen
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich muss meine Frage von heute morgen leider noch einmal stellen, da ich eine wichtige Information nicht erwähnt habe, diese dann in den Antworten nachgetragen habe, sich da aber ein Fehler eingeschlichten hat. Bitte entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten. Zu ergänzende Information: die Basis der beiden ...
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich hatte gestern in der 10. SSW eine relativ starke Blutung und soll deswegen nun Utrogest 200mg 2x täglich oral einnehmen. Aufgrund des Verdachts auf eine bakterielle Darminfektion (V.a. campylobacter) und vorliegenden erhöhten Entzündungswerten wurde mir 2x täglich Cefurax (Cefuroximaxetil) a 500mg verordnet ...
Hallo Herr Dr. Paulus, ich bin aktuell in der 9 SSW und habe gestern meinen mit Mückenstichen geplagten Sohn mit Soventol Gel (Wirkstoff Bamipin) behandelt. Ich hatte ca. zweimal eine linsengroße Menge auf dem Finger, die ich erst auf seine Mückenstiche und den Rest/ Überschuss dann einfach an meinen nackten Beinen abgeschmiert hatte. ...
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus! Und zwar habe ich eine Frage bezüglich der Ibuprofen Einnahme in der frühesten Schwangerschaft. Ich bin heute an Zyklustag 28 (normale Zykluslänge 29 Tage) und habe vor drei Tagen, also an Zyklustag 25, einmalig 600 mg Ibuprofen eingenommen. Ich hatte starkes Unwohlsein bei und Fieber bei symptomatischer Hand Fuß ...
Sehr geehrter Herr Dr.Paulus, Ich bin aktuell in der 11.SSW und habe von meiner Frauenärztin aufgrund einer bakteriellen Vaginose Clindamycin Zäpfchen verordnet bekommen. Zuvor wurde bereits Fluomicin und Milchsäure ohne klinische Besserung probiert. Die Apothekerin meinte bei Einlösen des Rezeptes, dass Clindamycin im 1.Trimenon eigentlich nur ...
Guten Abend Herr Dr. Paulus, ich musste das o.g. Augengel im Auge lokal für 3,5 Tage anwenden. Dann habe ich positiv getestet (war 2 Tage überfällig). Im Beipackzettel steht, dass es gar nicht angewendet werden soll bei Schwangerschaft und Stillzeit. Kann das jetzt meinem Kind geschadet haben? Ich habe immer nur wenig genutzt. Vielen Dank ...
Guten Morgen. Ich befinde mich in der 8. SSW und habe vorgestern leider ohne darüber nachzudenken den Kühlschrank sauber gemacht. Leider hatte sich unter der Schublade großflächig Schimmel in verschiedenen Farben gebildet, welchen ich ohne Schutz entfernt habe. Dabei ist es etwas Schimmelstaub in die Luft gestiegen. Mittlerweile habe ich etwas Hal ...
Sehr geehrter Dr. Paulus, aktuell befinde ich mich in der 6. SSW. Der erste Tag meiner letzten Regelblutung war der 25.12.24, der Tag der Empfängnis war der 06.01.25. Einen positiven Schwangerschaftstest hatte ich am Abend des 27.01.25. Bis dahin wusste ich nichts von der Schwangerschaft. Aufgrund einer Erkältung habe ich am 22./23.01.25 insgesamt ...
Guten Tag Herr Paulus, ich hatte in der Frühschwangerschaft (vermutlich zwischen 1 und 3 SSW) nach einer manuellen Ausreinigung eine ColdPlasma Anwendung im Kinnbereich für wenige Minuten damit die Entzündungen schneller abklingen. zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht das ich schwanger bin. cold Plasma wird während der SSW als kontraindizi ...
Guten Tag, ich bin in der 9. woche schwanger und nehme aufgrund einer Augenentzündung Fluoropos Augentropfen und soll sie nach Empfehlung vom Augenarzt noch zwei Wochen zwei mal täglich weiter nehmen. in der packungsbeilage steht das die Tropfen in dem ersten Drittel nicht genommen werden sollen. Der Arzt hat aber Artikel gelesen in dem steht da ...
Die letzten 10 Beiträge
- Ergänzung Frage zu Tetric evo flow und Tetric evo ceram und Sopira
- Cipralex 10mg
- Ponal Statik Klebstoff
- Elidel Salbe periorale Dermatitis + Frage zu Folsäure
- PRT Spritze Stillzeit
- Rückfrage zur Salbe Aureomycin
- Takrozem® 1 mg/g, Tetric evo flow und Tetric evo ceram und Sopira
- Sind diese Inhaltsstoffe in der Schwangerschaft unbedenklich?
- Antibiotika in der 13. Woche?!
- Erhöhter MCV-Wert