Frage: Metamizol 575 und Gentamecin (Gentadexa) in der Frühschwangerschaft

Sehr geehrter Hr. Dr. Paulus, wir waren vom 27.06.-04.07. im Urlaub auf Gran Canaria. Wegen einer Erkältung starker Ohrenschmerzen ging ich vor Ort zu einem Allgemeinarzt. Dort wurde mir Gentamecin als Ohrentropfen und Metamizol in Tablettenform verschrieben.Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nichts von der Schwangerschaft. Kann der Embryo dadurch geschädigt worden sein? Danke und beste Grüße

von sydney.2705 am 21.07.2017, 19:13



Antwort auf: Metamizol 575 und Gentamecin (Gentadexa) in der Frühschwangerschaft

Unter Behandlung mit Gentamicin in therapeutischer Dosis beobachtete man in der menschlichen Schwangerschaft bisher keine Schäden an Nieren bzw. Gehör der Nachkommen. Diese Schäden wurden lediglich in hohen Dosen im Tierversuch registriert, beim Menschen nur in einigen Fällen nach Behandlung von Neugeborenen, insbesondere von Frühgeborenen. Bei äußerlicher Anwendung ist keine relevante Aufnahme von Gentamicin in die Blutbahn zu befürchten, so dass bei kleinflächigem Einsatz auch keine Komplikationen bei Kinderwunsch zu befürchten sind. Spezielle Fehlbildungen nach kurzfristiger Anwendung von Metamizol in der Frühschwangerschaft wurden bisher nicht beschrieben. Eine Schwangere entwickelte ein Oligohydramnion (Fruchtwassermangel) nach hochdosierter Metamizolgabe in der Spätschwangerschaft. Die Fruchtwassermenge erholte sich rasch Absetzen der Medikation (Catalan et al 1995). Diese Kasuistik erinnert an ähnliche Komplikationen bei mütterlicher Behandlung mit Prostaglandinsynthesehemmern wie Indometacin, die zu einer Einschränkung der kindlichen Nierenfunktion führten (Lione & Scialli 1995).

von Dr. Wolfgang Paulus am 25.07.2017



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