Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Magenbeschwerden, Hals/Schlundbrennen

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

zur Vita

Frage: Magenbeschwerden, Hals/Schlundbrennen

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Dr. Paulus, bedingt durch Krankheit, Antibiotikum und Stress ist vermutlich mein Magen sehr in die Mitleidenschaft gezogen worden. Ich habe ständig Halsbrennen, auch der HNO sagt, er kann weiter nichts finden, es käme wohl vom Magen, weil auch die Zunge belegt ist. Omeprazol ist ja in der Stillzeit nicht so geeignet habe ich gelesen, aber Basica hilft mir nur begrenzt. Meine Tochter lässt sich leider nicht abstillen, sie trinkt sonst fast nichts:-( Was könnte ich denn noch versuchen ohne ihr zu schaden? Besten Dank!


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

Beitrag melden

Zur Behandlung von Sodbrennen in der Stillzeit eignen sich Antazida wie Magaldrat, bei stärkeren Beschwerden H2-Blocker mit moderatem Übertritt in die Muttermilch (Famotidin). Aluminiumverbindungen wie Magaldrat gehen zwar in die Muttermilch über. Ein Risiko für das Neugeborene ist nicht anzunehmen, da nur sehr geringe Mengen aufgenommen werden. Will man eine Aluminiumbelastung gänzlich ausschließen, bietet sich das Antazidum Hydrogencarbonat an (z. B. Gaviscon® Advance Susp.). Famotidin geht in geringerem Umfang in die Muttermilch über als die älteren H2-Blocker Cimetidin und Ranitidin (Courtney 1988). Die American Academy of Pediatrics betrachtet auch den älteren H2-Blocker Cimetidin als vertretbar in der Stillzeit (Committee on Drugs 1994). Allerdings sollten die neueren Wirkstoffe Famotidin, Nizatidin und Roxatidin wegen geringerer Konzentration in der Muttermilch gegenüber Cimetidin und Ranitidin bevorzugt werden (Anderson 1991). Für die Protonenpumpenhemmer Omeprazol und Pantoprazol liegen inzwischen in begrenztem Umfang Daten zum Übergang in die Muttermilch vor. Eine Kasuistik beschreibt die komplikationslose Anwendung von Omeprazol in der Stillzeit (20 mg/d über drei Monate). Die Spitzenkonzentration in der Muttermilch betrug weniger als 7% der maximalen Konzentration im mütterlichen Serum. Allerdings lässt sich aus dieser Einzelbeobachtung noch keine allgemeine Aussage zur Sicherheit von Omeprazol in der Stillzeit ableiten (Marshall et al 1998). Nach Einnahme von 40 mg Pantoprazol fand sich bei Kontrolle über 24 Stunden nur ein geringer Übergang in die Muttermilch (Milch/Plasma-Quotient 0,022). Der Säugling nimmt darunter maximal 0,14% einer Erwachsenendosis auf. Komplikationen wurden in diesem publizierten Einzelfall nicht beobachtet (Plante et al 2004).


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Herr Dr. Paulus, Mein Hautarzt hat bei mir gestern einen Hefepilz festgestellt. Sie verschrieb mir Clotrimazol AL 1 % zur Behandlung. Als ich ihr erklärte, dass ich in der 4. - 5. SchwangerschaftsWoche sei, schaute sie auf dem Internetportal embryotox.de nach und dort stand, dass das Mittel auch bei Schwangerschaften geeignet sei. Nun meine ...

Sehr geehrter Herr Paulus, ich war sehr erkältet und hatte Halsschmerzen und Husten. Da ich schwanger bin habe ich es mit Tee und Honig versucht. Ich habe jetzt nur noch Schleim im Hals und ich merke das mir manchmal der Brustkorb wehtut wenn ich Huste und der Schleim hochkommt. Ich bin jetzt in der 20 ssw. Kann ich etwas einnehmen, dass si ...