Laura-N
Hallo, wir planen im nächsten Jahr Schwanger zu werden. Sollte man direkt aufhören die Medikamente zu nehmen, sobald man Schwanger werden will? Kann man überhaupt Schwanger während der Einnahme werden, oder verhält es sich da ähnlich wie bei der Pille, dass es unter Umständen eine Weile dauern kann, bis der Körper sich wieder neu eingestellt hat?
Für die menschliche Schwangerschaft liegen einige Fallberichte zu Methylphenidat vor. Zwar zeigte sich eine Zunahme von Frühgeburten, Wachstumsretardierungen und neonatalen Entzugssymptomen, aber kein Anstieg angeborener Anomalien. Die Fallzahlen sind für eine abschließende Bewertung jedoch zu gering. Das Collaborative Perinatal Project erfasste 11 Schwangerschaften unter Medikation mit Methylphenidat im I.Trimenon, wobei sich kein Hinweis auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko zeigte (Heinonen et al 1977). Das Michigan Medicaid Program dokumentierte 13 Expositionen mit Methylphenidat im I.Trimenon. Darunter befand sich ein Kind mit Herzfehler (Briggs 1999). Ein Fallbericht beschreibt ein Neugeborenes mit unterentwickeltem Ohr nach intrauteriner Exposition mit Methylphenidat bis zur 6.SSW (Smithells 1962). Ein ursächlicher Zusammenhang mit der Medikation lässt sich jedoch daraus nicht ableiten. Wir verfügen bisher über 19 Rückmeldungen nach Anwendung von Methylphenidat in der Frühgravidität: 5 Schwangerschaftsabbrüche 1 Spontanabort 12 unauffällige Neugeborene 1 angeborene Anomalie (Zytennieren) Allerdings lag nur in zwei Fällen eine Dauermedikation während der gesamten Schwangerschaft vor. Angesichts der begrenzten Erfahrungen sollte Methylphenidat zumindest im I.Trimenon nur eingesetzt werden, wenn es unbedingt nötig erscheint. Ein längeres Absetzen vor Eintritt einer Schwangerschaft ist nicht erforderlich, da die Halbwertszeit von Methylphenidat in der Blutbahn nur etwa 4 Stunden beträgt-
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