Lisa1237
Hallo Herr Dr. Paulus, ich habe eine Frage zu Titandioxid (erhalten in den Zäpfchen von Vagisan ProbioFlora): ist Ihrer Meinung nach oder angesichts der bisherigen Datenlage bei Einnahme in der ersten Zyklushälfte bzw. in den Tagen vor dem Eisprung (z.B. 1x tgl. für 6-7 Tagen) bei dann Eintreten einer Schwangerschaft, mit Schädigungen an der Eizelle (bzw. später an das Embryo) zu rechnen? Außerdem würde ich mich gern erkundigen, ob Ihrer Meinung nach folgende Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten für die Haut, in der Schwangerschaft (bzw. auch in der Kinderwunschzeit) schädlich sein können: Gesichtsserum mit Astaxanthin: Caprylic/Capric Triglyceride, Ascorbyl Tetraisopalmitate, Astaxanthin Oil/Astaxanthin, Carthamus Tinctorius (Safflower) Seed Oil. Inhaltsstoffe in einige Gesichtscremes: Simmondsia Chinensis (Jojoba) Seed Oil, Argania Spinosa Kernel Oil, Amaranthus Caudatus Seed Extract, Panicum Miliaceum Seed Extract, Copernicia Cerifera Wax, Calendula Officinalis Flower Extract, Hippophae Rhamnoides Extract, Rubus Idaeus Seed Extract, Alcohol, Silica, Babassuöl, Cetearyl alcohol, Aloe barbadensis leaf juice, sodium citrate, zink pca, niacinamide, Rubus Idaeus Seed Extract, pentylene glycol. Gesichtsöl: OLEA EUROPAEA FRUIT OIL, CAPRYLIC/CAPRIC TRIGLYCERIDE, OPUNTIA FICUS-INDICA SEED OIL, SQUALANE, VITIS VINIFERA SEED OIL, PUNICA GRANATUM SEED EXTRACT, HIPPOPHAE RHAMNOIDES FRUIT EXTRACT, CALENDULA OFFICINALIS FLOWER EXTRACT, TOCOPHEROL, ROSMARINUS OFFICINALIS LEAF EXTRACT Sonnenschutzcreme: Caprylic/Capric Triglyceride (Bio-MCT-Öl), Zinc Oxide (Zinkoxid), Olea Europaea Fruit Oil (Bio-Olivenöl), Cocos Nucifera Oil (Bio-Kokosöl), Euphorbia Cerifera Wax (Bio-Candelillawachs), Squalane (Bio-Squalan), Tocopherol (Vitamin E). Vielen Dank im Voraus für Ihre Einschätzung!
Titandioxid war als weißer Farbstoff in Lebensmitteln, Kosmetika, Zahnpasta und sogar Medikamenten zugelassen. Das Einatmen von Titandioxid stufte der Risikoausschuss der Europäischen Chemikalienagentur als vermutlich krebserregend ein. Die französische Gesundheitsbehörde entschloss sich 2019 aufgrund der mangelnden Datenlage Titandioxid als Zusatzstoff in Lebensmitteln nicht länger als "unbedenklich" einzustufen. Seit Mai 2021 gilt der Verzehr von Lebensmitteln mit Titandioxid laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) auch in Deutschland als "unsicher". Der Verdacht auf eine erbgutschädigende Wirkung konnte durch aktuelle Studienergebnisse nicht entkräftet werden. Auf einen Vorschlag der Europäischen Kommission ist die Verwendung von Titandioxid in Lebensmitteln in Deutschland seit Februar 2022 verboten. Wie Sie den obigen Ausführungen entnehmen können, ist die Bewertung von Titandioxid noch bei weitem nicht abgeschlossen. In Deutschland war Titandioxid durch die Farbstoff-Verordnung seit 1959 als Lebensmittelfarbstoff für die Verwendung in Lebensmitteln bis 2022 zugelassen. Hinweise auf fruchtschädigende Effekte liegen bislang nicht vor. In vielen Kosmetika (z. B. auch Sonnencremes) und Medikamenten ist Titandioxid weiterhin enthalten. Die zahlreichen Inhaltsstoffe der genannten Kosmetika und Pflegepräparate sind zwar nicht systematisch in der Schwangerschaft untersucht, sollten jedoch bei bestimmungsgemäßer äußerlicher Anwendung keine bedenklichen Konzentrationen in der Blutbahn hervorrufen.
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