Sonnenblume2
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, Am Beginn meiner Schwangerschaft (ca. 1 Woche nach dem ES) bekam ich Haarspray (Marke Elnett) in den Mund (durch eine komplette Haarsträhne einer anderen Person, die sehr stark mit Spray bearbeitet wurde). Mein Hausverstand würde mir sagen, dass diese Menge (hoffentlich) nicht kritisch war, aber die Beunruhigung diesbezüglich ist leider noch immer vorhanden (derzeit bin ich in der 12. SSW). Haarspray ist grundsätzlich in der SSW ja erlaubt, wird aber normalerweise inhalativ und nicht oral aufgenommen. Sind die Inhaltsstoffe eines Haarsprays bedenklich bzw. welche Mengen sind Ihrer Ansicht nach als kritisch anzusehen? Sofern Sie die Situation bedenklich einschätzen, wären spezielle Untersuchungen sinnvoll? Über Ihre Auskunft würde ich mich freuen.
Die Inhaltsstoffe von Haarsprays sind jetzt nicht als so problematisch einzustufen, dass der von Ihnen beschriebene Kontakt zu einer Aufnahme relevanter Substanzmengen führt. Außerdem würde in dem von Ihnen angegebenen Zeitraum noch das Alles-oder-Nichts-Prinzip gelten. Sofern eine Anwendung innerhalb von zumindest 14 Tagen nach Empfängnis erfolgt, ist bei schädigenden Einwirkungen entweder ein Abort oder ein Neugeborenes ohne erhöhtes Fehlbildungsrisiko zu erwarten. Die anfangs pluripotenten Zellen können in dieser Zeit noch geschädigte Zellen ersetzen, so dass die weitere Entwicklung ungestört verläuft, sofern der toxische Schaden nicht so groß ist, dass die Frucht mit der nächsten Regelblutung abgeht. Die Weiterentwicklung einer in diesem frühen Stadium eventuell geschädigten Frucht ist nicht zu befürchten.