Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Gabapentin

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Gabapentin

SabrinaB.

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GUten Tag! Ich muss seit ca 10 Jahren Gabapentin aufgrund einer schlimmen Gesichtsneuralgie nehmen und bin gut eingestellt. Leider musste im Laufe der Jahre die Dosis immer etwas gesteigert werden, aber seit ca 2 Jahren nicht mehr. In meiner letzten Schwangerschaft (IVF, Frühgeburt Feb. 2010 bei 33+0 aufgrund Cholestase) war ich bei der Feindiagnostik, ohne Befund. Wir wünschen uns eigentlich ein 2. Baby, haben uns aber immer gesagt, dass es aufgrund der letzten Cholestase und des Gabapentins zu gefährlich ist. doch der Wunsch wird immer größer. Meinen sie wir können bedenkenlos noch einen Versuch wagen oder raten sie eher davon ab? Kann Gabapentin und die Cholestase irgendwie zusammenhängen? Gestillt hab ich wegen des Gabapentins nicht. Darf man doch nicht, oder was sagen sie dazu? Danke schon im Voraus für Ihre Bemühungen!


Dr. Wolfgang Paulus

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Ein Zusammenhang zwischen der Einnahme von Gabapentin und der Cholestase in der vergangenen Schwangerschaft ist eher unwahrscheinlich. Da die Datenlage für Gabapentin leider noch eingeschränkt ist, sollte Gabapentin in der Schwangerschaft nur unter strenger Indikationsstellung eingesetzt werden. Anhaltspunkte für ein deutlich erhöhtes Fehlbildungsrisiko ergaben sich jedoch bislang nicht. Die Säuglinge nehmen gewichtsadaptiert ca. 1% bis 4% der mütterlichen Dosis auf. Komplikationen waren bei den Kindern bislang nicht beobachtet worden. Inwieweit eine Langzeitexposition über die Muttermilch zu Beeinträchtigungen des Säuglings führen könnte, ist aus den bisherigen Publikationen nicht klar abzuschätzen.


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