Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Gabapentin und Amineurin in der Schwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Gabapentin und Amineurin in der Schwangerschaft

evho

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Hallo Herr Dr. Paulus, ich habe in diesem Forum das erste Mal wieder Hoffnung gefunden doch noch mal Mutter zu werden. Ich leide seit August 2016 an einer Trigeminusneuropathie. Ich nehme 3 x täglich 900 mg Gabapentin (2700 mg proTag) und 75 mg Amineurin am Abend. Aufgrund der Entnahme meiner Schilddrüse nehme ich auch noch 100 mg L-Thyroxin. Ich bin was das angeht sehr gut eingestellt. Ich weiß, dass meine Dosis sehr hoch ist, aber trotz allem habe ich den Wunsch Mutter zu werden. Der Plan ist, in diesem Jahr die Medikamente, vor allem das Gabepentin, zu reduzieren. Können Sie mir sagen, ab welcher Dosis meiner Medikamente eine Schwangerschaft ungefährlich für das Kind wäre? Ich bin seit ca. 5 Monaten fast komplett schmerzfrei. Daher ist es sehr realistisch, das Gabapentin zu senken. Ich möchte aber auch nicht auf Teufel komm raus schwanger werden und am Ende schuld an der Erkrankung meines Kindes tragen. Vielen Dank, dass Sie sich in diesem Forum die Zeit für uns nehmen und unsere Sorgen besprechen.


Dr. Wolfgang Paulus

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Auf der Basis der bis September 2015 publizierten weniger als 200 Schwangerschaftsverläufe unter Anwendung von Gabapentin zeigte sich keine Zunahme von Anomalien (Weston et al 2016). Angesichts der geringen Fallzahlen kann derzeit ein Einsatz in der Schwangerschaft nicht als ausreichend sicher betrachtet werden. Der altbekannte Wirkstoff Amitriptylin ist demgegenüber wesentlich umfangreicher dokumentiert und wäre in der genannten Dosis bei Kinderwunsch unbedenklich.


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