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Ist Eostar oder ein anderes Serotonin-Wiederaufnahmehemmer-Präparat während einer Schwangerschaft gefährlich?
Reproduktionstoxikologische Studien gaben nach Information des Herstellers keinen Anhalt für spezielle Bedenken gegen die Anwendung von Citalopram bei Frauen im gebärfähigen Alter. Bis September 2003 dokumentierte das Swedish Medical Birth Registry 4291 Kinder nach intrauteriner Exposition mit Serotoninwiederaufnahmehemmern (SSRI) in der Frühschwangerschaft. Die kumulierte Fehlbildungsrate lag bei 2,9%, was dem erwarteten Hintergrundrisiko entspricht. Dabei wurde kein typisches Fehlbildungsmuster beobachtet. In diesem Kollektiv sind 1696 Kinder nach mütterlicher Medikation mit Citalopram enthalten. Die Fehlbildungsrate gab mit 3,1% keinen Anlass zur Beunruhigung (Hallberg & Sjoblom 2005). Nach SSRI-Medikation bis zur Geburt wurden bei Neugeborenen in einigen Fällen vorübergehende Anpassungsstörungen wie Zittrigkeit, Übererregbarkeit und erhöhter Muskeltonus beobachtet. Daher sollte in den ersten beiden Lebenstagen auf entsprechende Symptome geachtet werden. Eine aktuelle Fallkontrollstudie äußert den Verdacht auf einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von SSRI in der zweiten Schwangerschaftshälfte und der Entwicklung einer pulmonalen Hypertonie (Lungenhochdruck) der Neugeborenen (Chambers et al 2006). Leider können Fallkontrollstudien nur Hinweise auf mögliche Risikofaktoren geben. Bis eindeutige Zahlen aus solchen Studien vorliegen, sollten SSRI in der zweiten Schwangerschaftshälfte mit Zurückhaltung eingesetzt werden. Als Alternative kämen erprobte trizyklische Antidepressiva wie Amitriptylin in Frage.