Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

D-Mannose sicher?

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: D-Mannose sicher?

Gründelnde

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich bin in der 6. Schwangerschaftswoche und habe eine Frage bzgl. D-Mannose. Ich weiß, dies ist kein zugelassenes Medikament in Deutschland (in der Schweiz unter dem Namen Femannose), aber höchst wirksam, wenn es um Harnwegsinfekte geht. Da ich immer wieder unter rezidivierenden Infekten leide und dies in der letzten Schwangerschaft auch des Öfteren zum Tragen kam, wäre mir eine Einschätzung vom Experten sehr wichtig. Ich nehme präventiv 2 TL am Tag zu mir, bei akuten Infekten ca. 6-7 TL/Tag (für 3 Tage). Sprich: Ich habe die Mannose schon die gesamten 6 Wochen eingenommen. Kann ich meinem Kind damit geschadet haben? Und sollte ich in der Schwangerschaft lieber auf die bewährten Antibiotika (Monuril) setzen? Vielen lieben Dank für Ihren Rat. Mit freundlichen Grüßen Gründelnde


Dr. Wolfgang Paulus

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D-Mannose ist es eine natürliche Hexose und Baustein zahlreicher pflanzlicher Polysaccharide. Im Organismus ist es hauptsächlich Bestandteil von Membranen. D-Mannose wird im Körper kaum verstoffwechselt und mit dem Urin ausgeschieden. Auf ihrem Weg durch die Blase soll D-Mannose Bakterien an sich binden, die Harnwegsinfekte und Blasenentzündungen verursachen. Klinische Studien zum Einsatz von D-Mannose in der Schwangerschaft liegen nicht vor, doch dürfte der Zucker keine fruchtschädigenden Eigenschaften besitzen. Das Antibiotikum Fosfomycin (Monuril) zählt bei Harnwegsinfekten in der Schwangerschaft zu den Antibiotika erster Wahl, falls sich bei Ihnen eine schwerere Infektion in den Harnwegen ausbreitet, die durch reichlich Flüssigkeitszufuhr bzw. Mannose nicht einzudämmen ist.


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