Hallo Hr Dr. Paulus, ich habe vor 9 Tagen per Sectio entbunden. Seit 2 Tagen habe in an Armen und Brust einen Ausschlag der nach Nesselsucht aussieht und sich auch ausbreitet. Ebenso juckende Handinnenflächen. Die Hautärztin meint, das ist eine allergische Reaktion aufs Antibiotikum, welches ich nach der Sectio bekam, und verschrieb mir diese 2 Mittel : Desloratadin 5mg und Advantan Milch 0,1%.
Ich habe es bisher noch nicht eingenommen weil laut embryotox ist das Mittel nur im Graubereich...
Am liebsten würde ich den Ausschlag aussitzen ohne Medikamente, aber es wird momentan von Tag zu Tag schlimmer. Andererseits will ich aber auch nicht, dass mein Baby die Substanzen über die Muttermilch abbekommt...
Ich hoffe Sie können mir helfen und bedanke mich schon im Voraus! Liebe Grüße
von
Mondliebe
am 26.04.2019, 07:50
Antwort auf:
Ausschlag und Stillen
Der Übergang von Loratadin auf den Säugling beträgt weniger als 1% an wirksamer Substanz, so dass die Anwendung in der Stillzeit vertretbar ist.
Loratadin und sein Metabolit Descarboethoxloratadin können in der Muttermilch nachgewiesen werden (Hilbert 1988). Nach Gabe einer Einmaldosis von 40 mg wurden bei sechs Stillenden innerhalb von zwei Stunden in der Muttermilch maximale Konzentrationen von 29,2 ng/ml gemessen. Ein Säugling von 4 kg Körpergewicht würde 0,46% der mütterlichen gewichtsbezogenen Dosis aufnehmen (Hilbert 1988). Da die therapeutische Dosis von 10 mg nur 25% der in der Studie verabreichten Dosis beträgt, sind für den Säugling keine Risiken zu befürchten.
Bei Desloratadin handelt es sich um einen Metaboliten des länger bekannten Antihistaminikums Loratadin. Für den Säugling sind unter Desloratadin ebenfalls keine Komplikationen zu befürchten.
Die äußerliche Anwendung von Methylprednisolon ist in der Stillzeit auch auf größeren Flächen vertretbar, ohne dass der Säugling über die Muttermilch erheblich belastet wird.
Das Kind sollte das Präparat nur nicht unmittelbar aufsaugen (z. B. über die Mamille).
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 28.04.2019