martha_79
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, Wir haben die neuen verpackten Möbel für das Babyzimmer ausgepackt und aufgebaut. Dabei ist mir bereits der starke Geruch aufgefallen, aber leider habe ich vor lauter Machen nicht mit gedacht und somit nicht das Fenster geöffnet. Als ich nach einer halben Stunde den kleinen Raum verlassen und wieder betreten haben, ist mir erst bewusst geworden, wie stark die Ausdünstungen sind. Außerdem hat es sich mit Kopfschmerzen geäußert. Dann habe ich das Fenster gekippt. Ich habe in Ihren Antworten gelesen, dass diese Ausdünstungen bei ausreichender Belüftung keine Auswirkungen haben. Ich mache mir natürlich nun Gedanken, dass die halbe Stunde ohne Lüften arg schädlich gewesen ist. Ich bin in der 28. Schwangerschaftswoche. Was kann passieren? Ferner haben wir ein neues Bett bestellt, welches Formaldehyd enthalten soll. Gibt es dazu Bedenken? Noch dazu, weil wir nachts immer mit geschlossenem Fenster schlafen. Ich danke Ihne für Ihre Antwort.
Die vorübergehende Einatmung von Ausdünstungen führte sicher nicht zu einer Schädigung des Ungeborenen. Allerdings sollten Sie prüfen, ob sich hier später für das Baby langfristige Belastungen im Kinderzimmer ergeben. Formaldehyd kann bei unsachgemäßer Anwendung Allergien, Haut-, Atemwegs- oder Augenreizungen verursachen. Bei chronischer Exposition beeinträchtigt es zudem das Gedächtnis, die Konzentrationsfähigkeit und den Schlaf. Bestimmte formaldehydhaltige Materialien (unter anderen Holzwerkstoffe, Bodenbeläge, Möbel und Textilien) können durch Ausgasung eine Kontamination der Atemluft in geschlossenen Räumen bewirken. In den achtziger Jahren sind in diesem Zusammenhang insbesondere Spanplatten und Sperrholz unter Verdacht gekommen. Es sind jedoch zum einen heute viele formaldehydfrei verklebte Holzwerkstoffe und Möbel im Handel erhältlich. Zum anderen wurden aber auch die Emissionen in den auf Formaldehyd basierenden Holzwerkstoffen deutlich reduziert.