Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Augenarzt - Medikamente

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Augenarzt - Medikamente

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Ich habe vor ca. 1 Woche von meinem Augenarzt Dexagel verschrieben bekommen für beide Augen (3xtgl). Kann das bei einer vermutliche Schwangerschaft schädigend für das Kind sein? vor zwei Tagen wurden auch pupillenerweiternde Tropfen gegeben für eine weitere Untersuchung. Wie sieht es damit aus? Nächste Woche soll nämlich das andere auge nochmals untersucht werden.


Dr. Wolfgang Paulus

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Sofern die Anwendung im Zeitraum der Alles-oder-Nichts-Regel (innerhalb von zumindest 14 Tagen nach Empfängnis) erfolgte, ist bei schädigenden Einwirkungen entweder ein Abort oder ein Neugeborenes ohne erhöhtes Fehlbildungsrisiko zu erwarten. Die anfangs pluripotenten Zellen können in dieser Zeit noch geschädigte Zellen ersetzen, so dass die weitere Entwicklung ungestört verläuft, sofern der toxische Schaden nicht so groß ist, dass die Frucht mit der nächsten Regelblutung abgeht. Die Weiterentwicklung einer in diesem frühen Stadium geschädigten Frucht ist demnach nicht zu befürchten. Angesichts der geringen Mengen des lokal applizierten Dexamethason sind keine problematischen systemischen Wirkstoffspiegel zu erwarten. Entsprechendes gilt auch für pupillenerweiternde Tropfen.


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