Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Asthma und Erkältung

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Asthma und Erkältung

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Hallo Dr. Paulus, ich habe seit vielen Jahren Asthma. Das bisher mit Viani forte behandelt wurde. Seit einer Woche wurde das ganze aufgrund einer Verschlechterung versuchsweise umgestellt. Nun bin ich in der 24. Woche schwanger und stark erkältet gibt es Medikamente gegen Sinusitis und Bronchitis die mir helfen können? Vorallem Schleimlösend und hustenstillend. Was gibt es für Medikamente in der Schwangerschaft die nicht schaden die bisherigen Sprays helfen zur Zeit unzureichend. Vielen Dank


Dr. Wolfgang Paulus

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Genügen Inhalationsbehandlung (auch mit Zusatz ätherischer Substanzen, z. B. Tussamag Erkältungsbalsam, Pinimenthol®-S Erkältungsbalsam) und reichliche Flüssigkeitsaufnahme bei Bronchitis nicht zur Schleimlösung, dürfen auch in der Schwangerschaft Mukolytika wie Ambroxol (z. B. Mucosolvan®) verabreicht werden. Ambroxol wurde bei drohender Frühgeburt erfolgreich zur Induktion der fetalen Surfactantbildung eingesetzt. Im II./III.Schwangerschaftsdrittel sind auch pflanzliche Präparate mit Spitzwegerich oder Thymian akzeptabel. Das Morphinderivat Codein (z. B. Tussoretard®) hemmt das Hustenzentrum am stärksten. Bei hochdosierter längerer Gabe vor der Geburt kann es zu Atemdepression und Entzugssymptomen führen. Das Derivat Dextromethorphan (z. B. Neo Tussan®) besitzt eine ähnlich hustenlindernde Wirkung bei geringem Suchtpotential. Es ist daher bei Husten in allen Phasen der Schwangerschaft vorzuziehen. Das Collaborative Perinatal Project registrierte bei den Kindern von 300 Patientinnen, die Dextromethorphan im ersten Schwangerschaftsdrittel eingenommen hatten, keinen Anstieg der Fehlbildungsrate (Heinonen et al 1977). Zwei Kohortenstudien mit 59 bzw. 140 Schwangeren fanden keinen Zusammenhang zwischen der Medikation mit Dextromethorphan und angeborenen Anomalien (Aselton et al 1985, Einarson et al 1999). Bringt diese symptomatische Behandlung keinen entscheidenden Erfolg, sollte auch über den Einsatz von Antibiotika (z. B. Penicilline, Cephalosporine) nachgedacht werden, zumal Sie mit potenten inhalativen Präparaten schon reichlich eingedeckt sind.


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