Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Antibiotikum Cipro 500 zum Eisprung- gefährlich?

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

zur Vita

Frage: Antibiotikum Cipro 500 zum Eisprung- gefährlich?

Deichlena

Sehr geehrter Herr Dr Paulus, Ihr Forenkollege Herr Bluni hat mich an Sie "überwiesen". Ich bin in Schwangerschaftswoche 10+7 und mache mir hoffentlich unbegründet Sorgen... Ich habe Zyklen von Ca 32 Tagen und bin überraschend schwanger geworden. In der Woche meines Eisprungs eine Blasenentzündung hatte ich und zur Behandlung Cipro 500 verschrieben bekommen habe. Diese Behandlung habe ich mit dem Tag des vermutlichen Eisprungs abgeschlossen. Die Wirkstoffe des Antibiotikums konnten zu diesem Zeitpunkt doch eigentlich noch gar keine Einwirkungen auf das Baby gehabt haben, oder? Nun würde mich jedoch noch interessieren, wie das Antibiotikum bereits Einfluss auf die noch nicht bestehende Schwangerschaft gehabt haben könnte und welche Auswirkungen aus der Einnahme des Medikaments resultieren könnten. Vielen Dank im Voraus! Deichlena


Wegen Knorpelschäden in Tierversuchen mit jugendlichen Hunden wird von einer Anwendung der Gyrasehemmer (z. B. Ciprofloxacin) in Schwangerschaft und Stillzeit grundsätzlich abgeraten. Im Rahmen einer prospektiven Followup-Studie wurden von unserem Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum zwischen 1989 und 2006 653 Schwangerschaftsausgänge nach Anwendung von Gyrasehemmern (darunter 225 Fälle mit Ciprofloxacin) in der Frühschwangerschaft dokumentiert. Die Befunde wurden mit den Daten eines Kontrollkollektives aus demselben Zeitraum verglichen, das nicht oder unproblematisch exponiert war. In dieser Studie ergaben sich keine Hinweise auf eine kindliche Schädigung bei Anwendung von Ciprofloxacin in der menschlichen Frühschwangerschaft. Sofern die Anwendung einer potentiell fruchtschädigenden Substanz im Zeitraum der Alles-oder-Nichts-Regel (innerhalb von zumindest 14 Tagen nach Empfängnis) erfolgt, wäre bei schädigenden Einwirkungen entweder ein Abort oder ein Neugeborenes ohne erhöhtes Fehlbildungsrisiko zu erwarten. Die anfangs pluripotenten Zellen können in dieser Zeit noch geschädigte Zellen ersetzen, so dass die weitere Entwicklung ungestört verläuft, sofern der toxische Schaden nicht so groß ist, dass die Frucht mit der nächsten Regelblutung abgeht. Eine Auswirkung des von Ihnen um die Empfängnis eingenommenen Antibiotikums auf die laufende Schwangerschaft ist nicht zu befürchten.


Deichlena

Vielen Dank!


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