Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Antibiotikaeinnahme nach erneuter HiB - Infektion

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Antibiotikaeinnahme nach erneuter HiB - Infektion

Lilou5

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Sehr geehrter Dr. Paulus, bereits Ende Februar hatte ich eine schreckliche Erkältung mit sehr starken Symptomen (Nasen-Nebenhöhlen, Husten, Halsschmerzen). Es wurde daraufhin eine Besiedelung mit „Haemophilus influenza (mäßig) festgestellt und ich erhielt 10 Tage lang 2x täglich (das Labor empfiehlt allerdings 3x tägl.) das Antibiotikum Amoxicillin. Dies wurde mir vom HNO in Absprache mit meiner Frauenärztin verschrieben. Am 24.04 ging es mir gesundheitlich wieder schlechter. Ich hatte ähnliche Symptome, stark, aber nicht ganz so schmerzhaft. Es wurde wieder ein Abstrich beim HNO gemacht, es wurde mir das Ergebnis jedoch leider erst am 09.05 mitgeteilt (weil vergessen, vermute ich). Der Laborberund: Haemophilus influenza (dieses Mal: „reichlich“) Da schon so viel Zeit vergangen war und es mir bis dahin wieder gut ging, meinte der HNO, dass kein Antibiotikum nötig sei, mein Immunsystem scheine gut zu arbeiten. Dies meinte auch meine Frauenärztin. Ein Abstrich wurde am 09.05.2023 trotzdem noch einmal gemacht und mit dem Ergebnis hätte ich nicht gerechnet: Wieder Haemophilus influenza, „reichlich“, obwohl ich keine Symptome bemerke. Nun empfiehlt mir der HNO trotzdem wieder Antibiotikum und die ganze Familie (Mann und 2-jähriger Sohn) zu testen, um es nicht immer im Kreis wandern zu lassen, falls sie es auch haben. Nun meine Fragen: - wie kann es sein, dass ich daran immer wieder erkranke, selbst wenn ich es nicht spüre? - ist eine Testung meines Mannes / Sohnes sinnvoll? - sollte ich (wenn auch Symptomfrei) Antibiotikum nehmen? Meine größte Sorge: In ca. 5-6 Wochen steht mein 2. Kaiserschnitt an der Uni Ulm an. Ich habe große Sorge, mein Neugeborenes Kind mit dem gefährlichen Bakterium anzustecken :( Liebe Grüße an Sie und vielen Dank bereits an dieser Stelle!!


Dr. Wolfgang Paulus

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Mittel der Wahl sind nach Empfehlung des Robert-Koch-Instituts bei Hi-Erkrankungen Cephalosporine der Gruppe 3 zur parenteralen Therapie (z.B. Cefotaxim und Ceftriaxon). Die Gabe von Amoxicillin war bei Ihnen vermutlich wegen Resistenz des Erregers nicht wirksam. Bei Auftreten von Einzelerkrankungen wird für alle Haushaltsmitglieder von Patienten mit invasiver Hib-Infektion und engem Kontakt eine Antibiotikaprophylaxe empfohlen, wenn in diesem Haushalt ein ungeimpftes Kind unter 5 Jahren lebt. Mittel der Wahl für die Prophylaxe ist Rifampicin oral über 4 Tage. Da bei Schwangeren die Gabe von Rifampicin nicht empfohlen wird, könnten Sie alternativ Ceftriaxon (1 x 250 mg i.m.) erhalten.


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