Frage im Expertenforum Kinderzahngesundheit an Dr. med. dent. Jacqueline Esch:

Wurzelbehandlung bei 5J.

Dr. med. dent. Jacqueline Esch

Dr. med. dent. Jacqueline Esch
Zahnärztin spezialisiert auf Kinderzahnheilkunde

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Frage: Wurzelbehandlung bei 5J.

margherita

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Guten Tag zusammen, bei meinem Kind 5 1/2 J. alt wurden gestern grosse Kariesschäden festgestellt und zwar an den Zwischenräumen der Zähne, wo ich leider versäumt habe, jeden Tag mit Zahnseide zu putzen. An dem oberen letzten Backenzahn (wenn ich ihn anschaue ist es die rechte Seite) ist sogar ein Loch zu sehen, und die Kinderzahnärztin sagte, es müsse hier aus Ihrer Erfahrung heraus sehr wahrscheinlich eine Wurzelbehandlung gemacht werden (da der Zahn bis zum 12. LJ bleiben muss), plus noch einiger mehr Sitzungen für die anderen Füllungen stattfinden. Sie möchte zuerst die Wurzelbehandlung mit örtl. Narkose (also Spritze) probieren, und falls das nicht gut klappen sollte (mein Kind ist bisher sehr ruhig gewesen bei einer Frontzahnbehandlung, aber das arbeiten am Backenzahn ist wohl um einiges schwieriger), dann würde sie alle "Arbeiten" in einer Sitzung unter Vollnarkose durchführen wollen. Wir haben nun erst mitte Januar einen Termin zum Röntgen und dann im Anschluss, wenn nötig, die Wurzelbehandlung. Ich weiss, ich hätte von vornherein den ganzen Schaden vermeiden müssen und hätte nie gedacht, wie schnell sich Karies solche Schäden anrichten kann, und nun möchte ich alles Mögliche an Schadensbegrenzung machen, um die späteren Zähne so gut wie möglich zu schützen und so lange wie möglich gesund zu erhalten. Besser späte Einsicht als nie :-( Nun habe ich sehr viele Fragen nach vielen Recherchen (ich hoffe, es ist nicht zuviel?): -da es um den letzten Backenzahn in der Reihe handelt (glaub ich), wäre dann Zahnziehen (bei nachgewiesenem Wurzelschaden) nicht besser? Ich möchte meinem bisher Zahnarzt-positiv-assoziierendes Kind unnötige Traumas und Schmerzen durch vielleicht spätere unvermeidbare Sitzungen wie Überkronen, Komplikationen, Zysten, Kieferentzündungen etc. ersparen...eine Zahnklammer wird es sowieso irgendwann geben müssen, da mein Kind wie ich damals einen sehr kleinen Kiefer hat....was wären noch event. negative Folgen einer Zahnziehung? -Sie schreiben von Nervamputation versus Wurzelzahnbehandlung....würden Sie hier etwas davon empfehlen oder besser Extraktion? -kann ich auf Lachgas und Kofferdam bestehen und wenn ja, muss ich das selbst bezahlen (wieviel ca?) oder gäbe Möglichkeiten der Zuschüsse von der KK? - der Desinfektions-Cocktail, der während der WB in den Nerv eingebracht wird, ist der wirklich unbedenklich und auf Kinder ausgerichtet? Was genau ist und bleibt da drin? - empfehlen Sie eher einen ZA, der mit dem 24fachen Mikroskop arbeitet? Oder ist das nur nice-to-have bzw. unnötig, wenn jemand viel Erfahrung haben sollte? - muss das Röntgen wirklich sein? Jemand sagte, es wäre egal, eine Wurzelbehandlung klappt oder auch nicht..:-(... - bisher habe ich Kaugummis nicht geben wollen, da Sorbitol und das ständige Kauen bei mir Durchfall und Bauchweh verursacht, aber wäre es besser, diese doch öfter zu geben, um den Speichelfluss /-stärke anzuregen? Mein Kind hat morgens auch starken Mundgeruch und ich glaube, es könnte aufgrund der Mundtrockenheit sein. Können sie mir Kaugummis für Kinder empfehlen, die relativ unbedenklich sind? Habe von einer speziellen finnischen Sorte gelesen -ich habe ausserdem gelesen: das "Bakterium ist nichts, das Milieu ist alles" und das z.b. Bikarbonat (und Harnstoff, Ammonium) im Speichel eine wichtige Rolle spielt, um das saure Milieu in Schach zu halten...und auch erfahren, dass wenn der PH wert geringer als 6,45 ist, die Kariesgefahr stärker wächst...nun frage ich mich, wenn ich den PH Wert teste und er sehr sauer sein sollte, darf /sollte ich besser immer ein bisschen Natron auf die Zahnpasta draufmachen und mit Natronlösung spülen lassen, um den Säuregehalt etwas zu senken und damit weitere Schäden durch zu saures Milieu zu verhindern versuchen? -täglich Zahnseide benutzen: wie oft? nach JEDEM Zähneputzen, oder reicht 1mal (abends oder morgens?) und sind Sticks oder Zahnseidehalter ok oder besser mit dem langen Faden beim Kind arbeiten? Sticks werden ja oft nicht empfohlen, weil sie das Zahnfleisch runterdrücken können...dann darf mein Kind auch nicht alleine damit hantieren? Können Kinder auch mit dem langen Faden umgehen lernen? Entschuldigen Sie bitte meine vielen detaillierten Fragen, ich war einfach echt schockiert gestern, was alles in einem Jahr ohne Kontrolle passieren kann und möchte nun wirklich das Beste für mein Kind. Informationen helfen mir sehr, die Angst der Machtlosigkeit und des Ausgeliefertseins zu überwinden. Könnten Sie mir auch Literatur empfehlen zu ganzheitlicher Zahngesundheit? Vielen lieben Dank im voraus, für Ihre Zeit, mir zu antworten und eine schöne Vorweihnachtszeit


Dr. Jacqueline Esch

Dr. Jacqueline Esch

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Hallo, In der Regel reicht es 2-3 mal täglich mit einer fluoridierten Zahnpasta zu putzen. Einmal täglich sollte man Zahnseide verwenden. Zusätzlich kann Elmex Gelee einmal in der Woche einmassiert werden. Xylithaltige Kaugummis erhalten Sie in der Apotheke. Achten Sie auch auf eine zahngesunde Ernährung, Wasser trinken, auf Säfte verzichten.... Das ist für ein gesundes Gebiß ausreichend. Vorher sollten alle kariösen Läsionen behandelt werden. Viele Grüße


Verona

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Hallo, aus Erfahrung kann ich nur sagen, hol Dir bei einem anderen Zahnarzt eine 2. Meinung dazu ein. Bei meiner Tochter sollten auch etliche Zähne kaputt sein und zum Glück bin ich zu einem anderen Zahnarzt und der hat anstatt 5 Karieszähne nur 1 gefunden und der wurde dann ohne Narkose gemacht. Muss ja bei Dir nicht so sein aber bei so einer massiven Diagnose würde ich da lieber auf Nummer sicher gehen. Kannst mich gerne anschreiben dann erläutere ich gerne näheres. LG Verona


margherita

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danke Verona, darf ich dich anschreiben? wie mache ich das? lg


margherita

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Hallo Frau Dr. Esch, all das machen wir schon, bis auf die Kaugummis. Anscheinend hat es nicht gereicht, der grösste Fehler war nicht JEDEN Tag Zahnseide zu nutzen. Hier herrschen wirklich falsche Informationen. Wenn es um das saure und agressive Milieu des Speichels geht, würde ich mir intensivere Beratung wünschen. Auf meine Frage zur Wurzelbehandlung würde ich mir einen konkretere Anwort wünschen :-) Vielen Dank und freundliche Grüsse


Dr. Jacqueline Esch

Dr. Jacqueline Esch

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Hallo, bei jedem Zahnarzt besteht die Möglichkeit einen Speicheltest durchführen zu lassen. Dann kann man gegebenfalls über eine Therapie nachdenken. Kann es auch sein, daß ihr Kind einen Reflux hat? Ein solcher kann sich auch negativ auf die Mundflora auswirken. Oder ist er Mundatmer? Das könnte man bei einem HNO-arzt abklären lassen. Eine Wurzelbehandlung beim Milchzahn ist nur in einem kleinen Zeitfenster möglich(cave: neuer bleibender Zahn). Deshalb werden hier öfter nur Teilamputationen vorgenommen( haben auch gute Prognosen). Hier bedarf es meist nicht zwingend neuer Röntgenaufnahmen. Viele Grüße


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