ricardasmama
Sehr geehrte Frau Dr. Esch, heute wurde bei unsrem Kind, gerade 2 geworden, MiH festgestellt. Wir sollen einfach in einem halben Jahr zur Kontrolle wieder kommen. Reicht das und gibt es sonst etwas, das wir tun können? Ich bin schwer verunsichert :-( Bringt Zuckerverzicht etwas? Herzlichen Dank! RM
Hallo, Eine MIH bzw. eine Zahnschmelzhypoplasie kann Folge eines multifaktoriellen Geschehens sein. Als Ursachen der MIH werden u. a. diskutiert: Pneumonie, hohes Fieber, hochdosierte Antibiotikagabe, Störung im Mineralhaushalt, Dioxin oder polychloriertes Biphenyl in der Muttermilch und mehr als neun Monate langes Stillen, Frühgeburt und Sauerstoffmangel bei der Geburt oder später respiratorische Erkrankungen in der frühen Kindheit (Asthma bronchiale, rezidivierende Bronchitiden) oder Infektionskrankheiten wie Diphtherie, Scharlach, Mumps und Masern während der ersten drei Lebensmonate. Eine tatsächliche Ursache konnte bislang allerdings nicht verifiziert werden. Der Begriff MIH bezieht sich allerdings auf bleibende Zähne. Bei Ihrem Kind sind jedoch die Milchzähne betroffen. Wahrscheinlich handelt es sich daher um eine Zahnschmelzhypoplasie. Bei einer Zahnschmelzhypoplasie ist der Zahnschmelz vermindert oder gar nicht vorhanden (Zahnhartsubstanz-Defekt), wodurch die Zähne sehr klein wirken, was besonders auffällig ist bei Milchzähnen, die dann im Milchgebiss weit auseinander liegen und oft eine bräunliche Farbe aufweisen. Eine Zahnschmelzhypoplasie ist meist angeboren wobei der Zahnschmelz unterentwickelt oder gar nicht vorhanden ist. Dadurch sind die Zähne stark kariesgefährdet. Bei der Zahnschmelzhypoplasie, wo ungesunde Milchzähne weit auseinander stehen, kann die Schädigung der Zahnkronen durch bestimmte Medikamente wie Tetrazyklin oder durch einen zu hohen Fluoridgehalt herrühren, denn eine Hypoplasie muss nicht zwingend angeboren sein. Die angeborene Zahnschmelzhypoplasie wird beim Zahnarzt auch als Amelogenesis imperfecta bezeichnet, das eine genetisch bedingte Erkrankung ist, bei der es zu einer Störung der Zahnschmelzbildung kommt. Die Amelogenesis imperfecta beruht auf einer Fehlfunktion der Proteine im Zahnschmelz, denn Zahnschmelz besteht zum grossen Teil aus Mineralien, deren Aufbau und Struktur im Zahn von Proteinbestandteilen reguliert wird. Diese Erkrankung ist genetisch bedingt, somit können Sie leider keinen Einfluß darauf nehmen. Falls Ihr Kind keine Milcheiweissunverträglivhkeit hat, könnten Sie evtl. Zusätzlich GC Tooth Mousse anwenden. Befragen Sie hierzu am besten den behandelnden Zahnarzt. Alles Gute und viele Grüße
ricardasmama
Haben Sie ganz herzlichen Dank! (Ich habe erst danach gesehen, dass Sie diese Frage schon seeeehr oft hatten)
Julesxx
Sehr geehrte Frau Dr. Esch, meine Tochter 8 Jahre alt hat auch beim Backenzahn MiH. Da ich selbst mal angefangen hatte Zahnmed. zu studieren und mich ein wenig auskenne, habe ich immer sehr auf die Zahnhygiene geachtet. Ich hatte 8 Monate gestillt, einziges Medikament während der Schwangerschaft waren Schilddrüsenmedikamente, keine Krankheiten während der Schwangerschaft oder Geburt. Genetisch soll MiH nicht sein. Meine Tochter hatte die normalen Krankheiten - nichts auffälliges (hohes Fieber beim Zahndurchbruch), hat in ihrem Leben vielleicht drei mal Antibiotika bekommen. Nun frage ich mich natürlich woher es kommt. Unsere Zahnärztin meinte, dass Microplastik auch im Verdacht stehe (wir haben unser Wasser immer aus Plastikflaschen getrunken). Bei der Ernährung haben wir auch nie Fertigprodukte benutzt, eher Bioprodukte gekauft, allerdings ist ja fast alles in Plastik verpackt. Wir wohnen in einer Großstadt, also Feinstaubbelastung ist bestimmt vorhanden. Gibt es da neue Erkenntnisse? Mit freundlichen Grüßen Jules