Mitglied inaktiv
Hallo Frau Dr. Müller, ich hatte im Frühjahr 2009 eine Eileiterschwangerschaft mit Entfernung einer Zyste am Eierstock. Zwei Monate später hatte sich der Zyklus wieder normalisiert, aber seit einer Entgiftungskur bei meiner Heilpraktikerin (Ceres Geranium, Solunat 4 + 16) bekam ich mehrere Tage vor und nach der Regel Schmierblutungen. Meine Frauenärztin empfahl mir Mönchspfeffer und Cimicifuga zu nehmen. Trotz der Einnahme dieser Präparate über die letzten vier Monate hat sich der Zyklus nicht verändert, sondern eher verschlimmert: Seit dem letzten Zyklus habe ich eine Woche vor der Regel 1-2 Tage einmal am Tag eine leichte, helle Blutung und die Tage vor der Regel ganz leichte Schmierblutungen. Ich bin jetzt Ende 40, laut Aussage meiner Ärztin aber noch nicht in den Wechseljahren. Kann es sein, dass die Zyklusstörung noch mit der Eileiterschwanger-schaft oder der Zyste zu tun hat? Viele Grüße Cleo24
Dr. Birgit Müller
Hallo Cleo24, die von Ihnen beschriebenen Blutungsstörungen weisen auf eine Gelbkörperschwäche, die erstes Zeichen für eine nachlassende Eierstockfunktion sein kann. Mit der Eileiterschwangerschaft hat das nichts zu tun. Da Sie Ende 40 sind ist es leider sehr wahrscheinlich, daß die sogenannte "ovarielle Reserve", also die Fähigkeit der Ovarien, noch Eizellen heranreifen zu lassen, bei Ihnen sehr reduziert bis aufgebraucht ist. Ist bei Ihnen das AMH getestet worden? Dieses Hormon ist ein Indikator für die ovarielle Reserve, und zwar zuverlässiger als das FSH. Wenn das FSH bei Ihnen im Normalbereich liegt, aber dabei deutlich höher ist als das LH, weist das ebenfalls auf eine nachlassende Ovarialfunktion. Zudem ist die Eizellqualität - auch bei intakter Zyklusfunktion - bereits ab 40 schlechter werdend (70% der Eizellen bei Frauen ab 40 zeigen Chromosomenstörungen, was natürlich bekanntermaßen die Fehlbildungsrate erhöht). Ich kann Ihnen daher nicht allzuviel Hoffnung machen, daß Sie noch eine intakte Schwangerschaft austragen werden. Wenn ich mich geirrt habe, melden Sie sich bitte wieder bei mir, ich würde mich in diesem Fall natürlich sehr für Sie über meinen Irrtum freuen. Liebe Grüße Dr. B. Müller
Mitglied inaktiv
Hallo Frau Dr. Müller, ich finde es sehr schade, dass Sie trotz der wenigen Informationenen, die Sie von mir hatten, so schnell Aussagen treffen, die eine sehr niederschmetternde/ demotivierende Wirkung haben. Ich bin zur Zeit in einer Kinderwunschpraxis, in der sehr viel sensibler mit den Patienten umgegangen wird - zum Glück. Viele Grüße Cleo24