Kathy44
Hallo, ich bin 31 Jahre alt und habe aufgrund von Endometriose (Stufe I) 5 Jahre lang die Minipille Visanne durchgenommen. Anfang 2021 habe ich sie dann abgesetzt. Seit dem, also seit 3,5 Jahren, habe ich einen mehr und weniger regelmäßigen Zyklus (24-28 Tage), jedoch ist meine Periode seitdem nicht mehr so stark wie vor Einnahme der Pille. Richtig bluten tue ich nur 1 bis 1,5 Tage, insgesamt ist meine Periode 3 Tage lang. Mein Zyklus wird eher kürzer 24/25 Tage. Folgende Hormone wurden bestimmt: Zyklustag 3: AMH: 1,5; FSH: 9,6; Östrogen: 26 Zyklustag 11: LH: 18, Östrogen: 189, Prog: 0,15 Zyklustag 20: Östrogen: 74, Prog: 5,5 Im Ultraschall wurden in diesem Jahr an Zyklustag 3 mal 12 Follikel insgesamt und das letzte mal nur 6 Follikel insgesamt gezählt. Habe ich eine Gelbkörperschwäche? Durch Recherchen habe ich erfahren, dass Progesteron das erste Hormon ist, das vor den Wechseljahren abnimmt. Kann der Wert ein Anzeichen für beginnende Wechseljahre sein? Meine Mutter ist mit 41 Jahren in die Menopause gekommen und meine Tante mit 33 Jahren. Erste Anzeichen bemerkte meine Tante erst mit 32 Jahren, dann ging alles so schnell, dass sie keine Zeit mehr hatte, Kinder zu bekommen. Ich mache mir Sorgen, dass mir das auch passieren könnte. Ich habe nämlich einen großen Kinderwunsch und würde gerne einschätzen können, wie viel Zeit mir noch bleibt. Probleme mit der Schilddrüse liegen nicht vor. Ich würde mich über eine Antwort freuen. Danke!
AMH und antraler Follikelcount liegen beide im guten normalen Bereich. Die Zykluslänge von 24-25 Tagen liegt ebenfalls in Normbereich und Sie haben offensichtlich einen Eisprung, auch wenn der Progesteronwert relativ niedrig ist . Es besteht also tatsächlich der Verdacht auf eine Gelbkörperschwäche die sehr häufig ist und zumeist nicht Zeichen einer beginnenden Ovarialinsuffizienz ist. Der erste Schritt wäre ggf eine erweiterte Hormonanalyse (zB mit Bestimmung von Prolaktin und TSH ) um hormonelle Ursachen zu erkennen. Sie könnten versuchsweise Agnus castus nehmen was den Zyklus normalisiert oder wenn die Lutealphase (also die Zeit nach dem Eisprung bis zum Blutungsbeginn ) wirklich unter 12 Tage verkürzt ist, ein Gelbkörperhormonpräparat einnehmen. Man kann leider nicht voraussagen, wie schnell die Reserve des Eierstockes erschöpft ist, dies wird sicherlich nicht in naher Zukunft sein wie bei Ihrer Tante. Aufgrund der bestehenden massiven Endometriose würde ich aber dazu raten, den Kinderwunsch zeitnah in Angriff zu nehmen, da die Endometriose natürlich ein zusätzlicher Risikofaktor ist. Trotzdem gibt es keinen Grund in Panik zu geraten. Viel Glück!
Kathy44
Liebe Frau Prof. Katrin van der Ven, vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. In diesem Zyklus wurden an Zyklustag 2 noch mal Östrogen und FSH bestimmt. Der Östrogenwert lag bei 16,9 und der FSH-Wert bei 6,5. Ist der Östrogenwert nicht auch wieder zu niedrig? Ich mache mir wirklich Sorgen, dass ich vor 35 in die Menopause kommen könnte und Gedanken darüber, ob ich Eizellen einfrieren lassen sollte. Dies würde ich aber nur tun, wenn meine Werte tatsächlich auf POI hinweisen. Viele Grüße Kathy
Kathy44
PS: Sie sagten Prolaktin und TSH sollten auch gemessen werden. Die Werte waren in Ordnung.
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