Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Robert Emig:

Vorgehensweise nach 5 Kryoversuchen

Dr. med. Robert Emig

Dr. med. Robert Emig
Frauenarzt

zur Vita

Frage: Vorgehensweise nach 5 Kryoversuchen

crisia8

Beitrag melden

Sehr geehrter Herr Dr. Emig! Mein Lebensgefährte und ich befinden uns seit 2017 in einer KIWU Klinik in Behandlung. Anfänglich aufgrund der schlechten Spermienqualität meines Lebensgefährten. Zwischenzeitlich wurde bei mir die Schilddrüse eingestellt und 2x eine HSK zur Polyp bzw. Myomentfernung durchgeführt. Eine ICSI wurde gemacht und schlussendlich konnten 6 Blastozysten kryokonsverviert werden (17 Eizellen wurden entnommen). (Abbruch der ICSI aufgrund von drohender Überstimulation). Es wurden jeweils Single-Transfers durchgeführt. Erster und zweiter Transfer waren negativ; dritter Transfer war positiv – bei 6+0 Blutung - Abort, beta-HCG lag bei 2100. Vierter Transfer nur geringe und fallende beta HCG Werte. Beim fünften Transfer sollten zwei Blastozysten transferiert werden, jedoch war eine Blastozyste nicht vital. SS-Test positiv. Blutung bei 5+0, Abort. Im letzten Versuch wurde neben Progynova und Arefam noch Heparin verabreicht. Eine Gerinnungsabklärung erfolgt aufgrund einer Thrombose im Alter von 20 Jahren bei mir. Keine auffälligen Werte. Hormonwerte zeigen eine leichte Tendenz zu PCO, jedoch zu gering ausgeprägt für eine Diagnose. Eine Immunologische Abklärung erfolgte: Akt. T-Zellen CD3/HLA-DR rel. liegen bei 3% (Normwert 8-18), Akt. T-Zellen CD3/HLA-DR abs. liegen bei 52/µl (keine Normwerte angegeben). Alle anderen Werte liegen im Normbereich. Da zweimal eine SS eintrat, jedoch in einem ähnlichen Stadium eine Weiterentwicklung nicht möglich gewesen ist, habe ich folgende Fragen: 1. Sind genetische Faktoren wahrscheinlich? Die Blastozysten hatten alle sehr gute oder gute Qualität. Wäre eine PID indiziert? Sind die rechtlichen Rahmenbedingungen bei uns gegeben? (Wir sind in Österreich in Behandlung) 2. Da nun alle Blastozysten aufgebraucht sind und wir wieder von vorne starten müssten stellt sich uns die Frage, ob wir noch weitere Faktoren miteinbeziehen müssen, welche bisher noch niemand bedacht hat? Haben Sie noch einen Vorschlag was wir tun könnten bzw. welche weitere Vorgehensweise würden Sie uns empfehlen? 3. Was bedeuten die immunologischen Werte? Ich bin leider nicht schlau geworden. Vielen Dank! Crisia8


Dr. Robert Emig

Dr. Robert Emig

Beitrag melden

Hallo, leider fehlt in Ihre Anfrage die Angabe ihres Alters. Trotz optisch sehr guten Blastozysten und eingetretener Schwangerschaften gibt es in jeder Altersgruppe eine bestimmte Anzahl von Therapieversagern und Aborten. Diese Anzahl steigt altersabhängig. Z.B. liegt die Rate von Fehlgeburten bei künstlichen Befruchtung im Alter von 35 bei ca. 15-20 %, während sie bei 40-jährigen bereits bei ca. 35 % liegt. Eine PID ist nur bei nachgewiesenen genetischen Auffälligkeiten des Paares sinnvoll. Eventuell könnte zunächst eine humangenetische Beratung und Testung an ihnen beiden vorgenommen werden. Immunologische Testungen und Therapien sollten nur unter Studienbedingungen (bislang kein Beweis der Wirksamkeit) vorgenommen werden. Ich bin der festen Überzeugung, dass sie einfach weiter versuchen sollten. Gruß


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.