Antafe
Sehr geehrter Herr Dr. Emig, ich bin 37 und versuche seit ca 5 Jahren schwanger zu werden. Mittlerweile bin ich auch in einer Klinik in Behandlung. Ich hatte bisher 3 Mal eine biochemische SS , einmal 2020 und zweimal dieses Jahr. Das aussergewöhnliche daran war, dass ich jedesmal pünktlich meine Periode hatte und dann an Zyklustag 8-11 (oder 36-39 ohne Periode) plötzlich einen positiven Sst hatte. Beim FA wurde der HCG dann kontrolliert, welcher erst stieg sich zum Teil sogar verdoppelte (bis 900), dann hatte ich jeweils eine kleine Schmierblutung und der HCG sank dann wieder. Die nächste Periode war dann jeweils wieder zum normalen Zeitpunkt, als ob nichts gewesen sei. Es wurde auch jeweils eine Gelbkörperzyste gesehen und ein wachsender Follikel. Eisprungsymptome und GV hatte ich bei allen 3 biochem.SS um den Zyklustag 14 herum, jedoch auch jeweils ein paar Tage vor Nmt. Ovu-test wird bei mir immer vor Nmt positiv. Mein Fa meinte jeweils nur, das sei alles nicht möglich und überwies mich nach dem dritten Mal in eine Hormonambulanz. In der Hormonambulanz wollen sie von den bisherigen Erfahrungen allerdings nichts wissen und wollen einfach die normale Kinderwunschbehandlung machen. Ich habe aber das starke Gefühl, dass es wichtig wäre aufzuklären weshalb ich immer nur zu spät schwanger werde, eine positiven SST an Nmt hatte ich bisher noch nie. Die Ärzte der Hormonambulanz wären aber bereit auf Wunsch weitere Diagnostik zu machen, ich weiß allerdings nicht welche Diagnostik der Aufklärung dienen würde. Ich habe einen regelmäßigen Zyklus, Hormone, Gerinnung usw. komplett unauffällig. Meine Theorien zu den 3 'späten' SS sind: dass sich jeweils der Eisprung bis kurz vor Nmt verschoben hat, oder dass es zwei Eisprünge gegeben haben könnte. Das würde auch die Abgänge erklären, da die Einnistung dann ja während oder nach der Periode stattfinden hätte müssen und die Schleimhaut schon abgebaut ist. Ich frage mich ob es möglich ist, dass der HCG einfach später steigt. Oder ob sich die Einnistung bei normalem Eisprung einfach so verzögert hat. Oder ob es noch einen anderen Grund für diesen wiederholten Ablauf. Vielleicht könnten Sie mir weiterhelfen und sagen, ob etwas davon wahrscheinlich ist und wie man das am besten untersuchen und behandeln lassen könnte. Vielen Dank und liebe Grüße
Hallo, nein, leider ist ohne genaue Kenntnis des Zyklusablaufes keine Interpretation möglich. Wenn Sie Ihren Eisprung nicht genau kennen, ist es unmöglich zu wissen, wann die Einnistung stattfindet und wann der Schwangerschaftstest positiv sein müsste. Sie können davon ausgehen, dass eine Blutuntersuchung frühestens zehn Tage nach dem Eisprung positiv sein würde, ein hochsensitiver Urintest ebenso. Zwei zeitversetzte Eissprünge halte ich für eher unwahrscheinlich, zudem würden der zweite Eisprung kaum zu einer Einnistung führen. Die Ursache für Fehlgeburten liegen meistens an nicht gesunden Erbanlagen in den Embryonen. Schicksalhaft, ohne dass man eine genaue Diagnose bekommt, kann dies tatsächlich auch öfter hintereinander vorkommen. D.h. nicht, dass sie nicht auf dem normalen Wege schwanger werden können. Um das alles genauer einordnen zu können, rate ich ihnen auf jeden Fall dazu eine Kinderwunsch-Behandlung zu starten, hierbei wird der Zirkus exakt kontrolliert, der Eisprung meistens auch ausgelöst, so dass die zeitlichen Abläufe damit klar definiert sind. Alles Gute für Sie
Antafe
Vielen Dank für Ihre Antwort!