Mitglied inaktiv
Hallo! Ich habe eine Tochter (20Monate), die ich noch 3x/Tag stille (1xsehr lange, ueber 1-2Stunde). Ich wuerde gerne wieder schwanger werden, hatte aber die letzten 5 Monate kein Glueck...Ich habe meine Periode, mein Zyklus ist allerdings sehr lang *ca.48 Tage. Im letzten Zyklus bekam ich ziemlich zu Anfang Schmerzen (linker Eierstock?), die jedoch nach 2Tagen wieder aufhoerten (Ei?). Waehrend meiner Periode kamen die Schmerzen wieder und blieben auch danach noch. Ist das normal? Und was kann ich tun, um wieder schwanger zu werden? Ich habe gehoert, dass durch das Stillen der Prolaktinwert erhoeht sein kann. Gibt es eine Moeglichkeit, diesen zu senken bzw. gibt es evtl irgendein homoeopathisches Mittel, um die Chance einer Schwangerschaft zu erhoehen? Ich moechte eigentlich nicht ganz Abstillen. Ich habe auch etwas ueber Moenchspfeffer gelesen (Regulierung Regel, Schmerzen, KiWu). Hoerte sich sehr gut an, es steht jedoch ueberall dabei, dass man es in der Stillzeit nicht nehmen darf (obwohl es angeblich auch fuers Stillen empfohlen wird?!). Uber eine Antwort wuerde ich mich sehr freuen. DANKE!!!
Dr. Birgit Müller
Hallo Skyebaby, bisher habe ich jeder Frau geraten, vor einer erneuten SS abzustillen, da es keinen wissenschaftlichen Beleg dafür gibt, daß Stillen länger als 6 Monate einen gesundheitlichen Mehrwert für das Kind hat. Wahrscheinlich ist Ihr Prolaktinwert durch das Stillen zu hoch. Warum wollen Sie Ihren Körper zur Zyklusregulierung mit Medikamenten belasten, anstatt zu Ihrem Wohl (und dem Wohl des Kindes?) abzustillen? Zu den Risiken von Mönchspfeffer bei stillenden Müttern habe ich mich noch nicht informiert, da ich meine Patientinnen bislang überzeugen konnte, vor einer erneuten SS abzustillen. Vielleicht können Sie sich ja doch zum Abstillen entschließen; sollten dann weiterhin verlängerte Zyklen bestehen, haben Sie alle medikamentösen Möglichkeiten, die Eizellreifung zu verbessern. Liebe Grüße Dr. B. Müller
Mitglied inaktiv
Hi, abgesehen davon, dass ich mich über die Antwort von Dr. Müller an Deiner Stelle ziemlich ärgern würde (Selbstverständlich gibt es seit Jahren Studien, die allesamt belegen, dass Stillen über 6 Monate gesundheitsfördernd ist... und schließlich stellt mehrjähriges Stillen die biologische NORM dar - jedes Jahr sterben 1.5 Millionen Kleinkinder (nicht nur in der 3. Welt!), "nur" weil sie nicht gestillt werden. Ich war in einer ähnlichen Situatioen wie Du, habe über mehrere Monate MöPf genommen (wirkt leicht prolaktinsenkend und kann damit leicht die Milchbildung verringern - was bei einem zweijährigen Kind VÖLLIG egal sein dürfte, so habe ich mich jedenfalls entschieden). Sonstige Nebenwirkungen sind bei Stillkindern nicht bekannt (Frag doch im Zweifelsfall mal bei Embyotox in Berlin nach). Übrigens noch zum Thema Prolaktin: der Basiswert (also der "Dauer"-Wert) ist normalerweise bei stillenden Müttern NACH dem ersten Halbjahr NICHT mehr erhöht - also wie bei nichtstillenden. Lediglich WÄHREND des Stillvorgangs selbst gibt es noch mal zur Milchbildung eine "Prolaktinspitze", die einige Minuten vorhält und danch wieder absinkt. Bei mangelernährten Frauen (wie etwa in der 3. Welt) bleibt der Basiswert über Jahre oben (damit eine SS wirklich sicher verhütet wird), bei gutgenährten Frauen eben nicht. Also könntest Du ja mal Deinen Prolaktinwert bestimmen lassen. Hab ich auch gemacht (weil ich auch annahm, dass ich ich nicht ss werde, liegt am Stillen) und siehe da: mein Prolaktin war völlig unten und es hatte NICHTS mit dem Stillen zu tun (die Ursache wurde daraufhin auch gefunden und behandelt - bin jetzt 10. Woche *freu* und stille fröhlich weiter) Hätte mir also das Möpf sparen können... LG und alles Gute! Jule
Dr. Birgit Müller
Hallo Jule, ich habe erwartet, daß meine Meinung polarisiert und bin deshalb über Ihre Antwort nicht erstaunt. Natürlich ist es auch immer der Ton, der die Musik macht - aber eine "vertonte" Stellungnahme ist mir in diesem Forum leider nicht möglich. Ich bevorzuge daher die Beratung im persönlichen Gespräch, dann kann ich gewisse Ausdrucksweisen modulieren und im Dialog mit dem Gegenüber Lösungen finden. Das kommt hier - auch zu meinem Bedauern - sicherlich zu kurz. Ich respektiere Ihre Meinung absolut und verstehe, daß Sie über meine - andere - Ansicht verärgert sind. Aber es ist nun mal meine persönliche Überzeugung, und wenn jemand meinen Rat wünscht, sage ich immer ehrlich, wie ich die Dinge bewerte. Es ist anschließend jedem freigestellt, aus meiner Empfehlung Konsequenzen zu ziehen - oder eben nicht. Liebe Grüße Dr. B. Müller
Mitglied inaktiv
Als KiWu-Expertin können Sie natürlich Ihre fachliche Meinung zu allem rund ums Thema KiWu sagen - logo! - sicher auch um den Schnittpunkt "empfängnisverhütende Wirkung des Stillens". Aber als Ärztin sollten Ihnen die weltweit geltende WHO-Empfehlung zum Stillen und zur Stilldauer geläufig sein. In dieser heißt es eindeutig, dass " ALLE normalen Babys 6 Monate lang ausschließlich gestillt und danach neben geeigneter Beikost bis zum 2. Geburtstag (!) weitergestillt werden sollten, und darüber hinaus, solange Mutter und Kind es wünschen". Die Formulierung ist eindeutig. Sie basiert auf wiss. erhobenen Fakten unzähliger Mütter und Kinder. Die gesundheitlichen Risiken frühzeitigen Abstillens (also vor dem 1. Geburtstag) sind für Mutter UND Kind längst bekannt: Bei der Mutter z.B. erhöhtes Risiko für zahlreiche Krebsarten, v.a. Brust-, Gebärmutter- und Blutkrebs sowie Osteoporose, fürs Kind z.B. Allergien, Asthma, Magen-Darm-Infekte, Erkältungsinfekte, Diabetes, Zahn- und Kieferfehlstellungen, Karies, Adipositas. Das Risiko für die aufgezählten Erkrankungen sinkt mit steigender Stilldauer, weit über den 1. Geburtstag hinaus. (Ich suche Ihnen bei Interesse gerne die entsprechenden Quellen heraus) Sie müssen sicher keine Stillexpertin sein, aber ihre "Meinung", dass Stillen generell nach dem 6. Monat keine gesundheitlichen Vorteile bringt, basiert lediglich auf einer nicht fundierten Privat-Ansicht, die Sie nicht als Expertin, sondern als Privatperson äußern. Dies sollten Sie in einem "Experten-Forum" als solches kenntlich machen. Viele Grüße, Jule
Dr. Birgit Müller
Hallo Jule, vielen Dank für Ihre Antwort und die kompetenten Hinweise zum Thema Stillen. Ich gebe zu, daß die Stillberatung nicht zu meinem "täglichen Brot" gehört, da die Frauen, die in unsere Praxis kommen, erst noch schwanger werden wollen, und meine Klinikzeit auch schon Jahre zurückliegt. Die wenigen noch stillenden Patientinnen, die wegen erneuten Kinderwunsches kamen und Kinder von >1 bis 2 Jahren hatten, haben vor der erneuten Behandlung abgestillt (zumal bei ihnen auch eine Hormonbehandlung erforderlich war, soweit ich mich erinnere). Ich habe bei meiner "Stillantwort" speziell an die im "Lancet" 2002 veröffentlichte Studie von Sears gedacht, die gezeigt hat, daß gestillte Kinder nicht seltener, sondern offenbar sogar häufiger an Allergien leiden als nichtgestillte Kinder. Allerdings wurde das Studiendesign nach Veröffentlichung der Studie kontrovers diskutiert. Die vielen anderen positiven Aspekte des Stillens sind für mich dadurch wohl in den Hintergrund gerückt...(Die WHO-Empfehlung stammt übrigens aus dem Jahr 1990, was Sie sicher wissen.) Schön, daß wir nun noch so konstruktiv über das Thema diskutiert haben. Am besten, ich antworte in Zukunft nur noch auf Fragen, die unmittelbar mit der Kinderwunschbehandlung zu tun haben..;)) Liebe Grüße Dr. B. Müller
Mitglied inaktiv
Hallo, nochmal danke für Ihre Antwort. Vielleicht noch einige weitere hilfreiche Hinweise: Es gibt nur sehr wenige Medikamente, deren Einnahme nicht mit dem Stillen vereinbar ist (im wesentlichen sind das nur Radiojod-Präparate, Cytostatika und bestimmte Psychopharmaka - genaue Informationen gibt es z.B. bei Embryotox in Berlin). Mit Hormongaben in der KiWu-Behandlung ist das so eine Sache: wenn nur "fehlende" Hormone künstlich ersetzt werden, die normalerweise sowieso im Körper der Frau gebildet würden, können diese wohl kaum einen Grund darstellen, das Stillen vorzeitig zu beenden. Die Tatsache, dass auch das mehrjährige Stillen möglicherweise noch empfängniserschwerend wirken kann, muss von den Eltern akzeptiert werden. Die ärztliche "Anweisung zum Abstillen" versetzt die Eltern oft in eine schlimme Situation: zusätzlich zum nicht erfüllten KiWu kommt noch die so empfundene Nötigung dazu, ihrem schon vorhandenen Kind etwas zu entziehen, worauf es eigentlich ein Recht hat. Es ist eine Tatsache, dass vorzeites Abstillen (also ehe Mutter und Kind es wünschen, bzw. ehe das Kind der Stillbeziehung von selbst entwachsen ist) nicht nur die gesundheitlichen Risiken von Mutter und Kind erhöht, sondern häufig mit starken negativen Gefühlen bei Mutter und Kind verbunden ist, die sich bis weit nach der Babyzeit auswirken können. Dies sollte in "Stillen Sie doch erstmal ab!"-Vorschlägen dringend berücksichtigt werden. Ich kenne die von Ihnen erwähnte Studie auch ;-) Es gab immer einzelne Studien (und wird es immer geben), deren Ergebnis das Stillen oder bestimmte Still-Aspekte nicht unterstützt (oft lohnt sich da ein schneller Blick auf die letzte Seite, wo steht, wer die Studie finanziert hat ;-)). Demgegenüber stehen aber unzählige Studien, die belegen, wie wichtig das Stillen - auch nach dem 1. Geburtstag - ist. Allerdings findet unter Stillexperten gerade ein erfreulicher Paradigmenwechseln statt: lang stillende Mütter müssen nicht mehr zum 100. Mal mit Allergie-Vorbeugung argumentieren. Denn mehrjähriges Stillen stellt zweifellos die BIOLOGISCHE NORM dar - rechtfertigen sollten sich die, die für etwas anderes eintreten. LG und vielen Dank für diesen erfreulichen Austausch, Jule
Dr. Birgit Müller
Hallo Jule, ebenfalls nochmals herzlichen Dank für die fruchtbare Diskussion! Liebe Grüße Dr. B. Müller
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