Jule489
Sehr geehrter Herr Dr. Grewe, Ich bin 35 Jahre alt und wir versuchen seit Anfang des Jahres schwanger zu werden. Im Mai bin ich schwanger geworden, hatte jedoch leider einen frühen und natürlichen Abgang in der 6. Woche Ich habe seit dem Pille absetzen im Februar 2023 einen sehr unregelmäßigen Zyklus, er schwankt zwischen 39 und 55 Tagen momentan. Seit 2 Zyklen messe ich meine Basaltemperatur und hatte in beiden Zyklus einen Eisprung. Die letzte Periode war anfangs stark (etwa einen Tag lang), ist dann jedoch sehr schnell ziemlich schwach geworden. Schmierblutungen habe ich eigentlich nie, nur 1x während des ersten Zyklus nach meinem Abgang im Juni. Ich habe vor kurzem Blutabnahmen bei meiner Frauenärztin machen lassen und hätte Fragen zu meinen Werten. 1. Blutentnahme war an Tag 5 nach meinem Eisprung: Progesteron: 12,2 LH: 2,5 2. Blutentnahme war dann an Tag 11 nach meinem Eisprung: Progesteron: 1,6 Das Progesteron ist also bei der zweiten Messung schon wieder sehr weit unten gewesen. Ist das für Tag 11 in Ordnung? An Tag 12 habe ich meine Periode bekommen. Sollte ich die Blutabnahme nochmal wiederholen? Dieses Mal vielleicht an Tag 5 und 8 oder so? Ich wüsste schon gerne, wie lange der Wert oben bleibt und wann er sinkt, zu früh sollte er das ja nicht. Irgendwie ist man innerlich immer auf der Suche nach einem Grund für den Abort. Meine Frauenärztin hat mir jetzt mal ein Rezept für "Famenita" mitgegeben, sie meinte, das könnte ich ja einfach mal nehmen nach dem nächsten Eisprung, so zur Sicherheit, würde ja nicht schaden. Möchte aber eigentlich keine Hormone zu mir nehmen, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Was meinen Sie zu den obigen Werten und dem Thema "Famenita"? Vielen herzlichen Dank. Freundliche Grüße Judith Galea
Hallo, die zweite ZH sollte rein klinisch mindestens 13, besser 14, Tage lang sein. Ist sie dies nicht, kann die Ursache entweder eine Eizellreifungsstörung oder eine Gelbkörperschwäche sein. Die einfachste Therapieoption ist die Gabe von Progesteron in der zweiten ZH, so wie Ihre FÄ dies auch empfohlen hat. Der lange Zyklus kann aber eben auch ein Hinweis auf eine Reifungsstörung sein, dann wäre die Gabe von Mönchspfeffer oder Clomifen/Letrozol eine Option. Viele Grüße Christoph Grewe
Jule489
Vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort. Dann ist meine 2. Zyklushälfte mit 12 Tagen ja etwas kürzer als gewünscht. Mönchspfeffer habe ich fast 8 Monate lang genommen, der Zyklus wurde aber eher länger als kürzer, ich habe ihn deshalb jetzt letzten Monat abgesetzt. Habe gelesen, dass man den Mönchspfeffer nicht dauerhaft nehmen soll und schon gar nicht, wenn es nicht zu einer Besserung führt. Über Clomifen / Letrozol werde ich mich dann mal mit meiner Frauenärztin unterhalten. Vielen Dank.
Jule489
Noch eine Frage zur Progesteroneinnahme: Kann das Famenita vaginal eingenommen werden? Oder ist nur Utrogest für die vaginale Einnahme zugelassen? In der Packungsbeilage steht "orale Einnahme", da sind aber wohl die Nebenwirkungen stärker. Und ab welchem Tag nehme ich es ein? Mein Zyklus ist ja so unregelmäßig, kann es also nicht standardmäßig einfach ab Tag 15 nehmen oder so. Am Tag nach dem Eisprung beginnen und dann für 10 Tage? Vielen Dank!
Wir geben die Präparate immer vaginal. Es ist nur wichtig, dass sie sicher nach ES gestartet werden. Sonst verhütet man damit...
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