Lieber Herr Dr. Gagsteiger,
ich hatte leider am 24.1. einen Spätabort in der 15.SSW aufgrund einer Infektion. Nun ist der erste Zyklus nach der ersten Regelblutung, Ich bin an ZT 14 und erwarte meinen ES am ZT 16. wir wollen es diesen Monat wieder probieren.
Nun hatte ich in dem Zyklus, der zu der letzten SS führte, ein Zyklusmonitoring gemacht. Mir wurde am ES+7 einmalig Blut zum Prüfen des Progesteronwertes abgenommen und gesagt ich hätte einen viel zu niedrigen Wert für den Zyklustag und so könne ich nicht schwanger werden, ich solle im nächsten Zyklus wiederkommen. Zwei Tage später hatte ich dennoch einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Ich bemerkte die SS aufgrund dessen, dass meine Brust voller wurde. Es war der 6. ÜZ. Ich bin 38 Jahre alt.
Nun frage ich mich, ob ich - wo wir nun wieder schwanger werden wollen- gleich Progesteron in der 2. ZH nehmen sollte nach dem Eisprung oder ob ich gar keinen Progesteronmangel hatte?
Ich habe dann nachdem die SS bestätigt wurde vorsorglich Progesteron bekommen... Dennoch hat sich das Mäuschen ja vorher eingenistet...
was würden Sie mir raten?
herzliche Grüße
von
FriedaSa
am 15.03.2024, 08:19
Antwort auf:
Progesteron Mangel???
Es tut mir leid zu hören, dass Sie eine so schwierige Erfahrung machen mussten. Ich verstehe, dass Sie besorgt sind und möchten, dass alles bestmöglich verläuft, während Sie versuchen, erneut schwanger zu werden. Es ist wichtig zu betonen, dass ich nicht alle Details kenne, aber ich kann Ihnen einige allgemeine Informationen zu Progesteron und seiner Rolle bei der Empfängnis und Schwangerschaftserhaltung geben.
Progesteron ist ein Schlüsselhormon für die Aufrechterhaltung einer Schwangerschaft. Es bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung des Embryos vor und unterstützt die Schwangerschaft in den frühen Stadien. Ein niedriger Progesteronspiegel kann in der Tat Schwierigkeiten bei der Einnistung und der Aufrechterhaltung einer Schwangerschaft verursachen.
In Ihrem Fall, mit der Vorgeschichte eines als zu niedrig bewerteten Progesteronspiegels und der anschließenden erfolgreichen Einnistung unter Progesteronunterstützung, könnte es sinnvoll sein, diese Therapie erneut in Erwägung zu ziehen. Es ist jedoch wichtig, dass diese Entscheidung unter der Leitung eines Facharztes getroffen wird, idealerweise eines Reproduktionsmediziners oder Ihres Gynäkologen, der Ihre medizinische Vorgeschichte und spezifischen Bedürfnisse kennt.
Der Arzt kann entscheiden, ob eine erneute Überprüfung des Progesteronspiegels angebracht ist und ob eine Supplementierung direkt nach dem Eisprung empfehlenswert ist. Dies könnte durch Bluttests zur Überwachung Ihrer Hormonspiegel und möglicherweise durch Ultraschalluntersuchungen zur Überwachung der Eierstockfunktion und der Einnistung unterstützt werden.
Es gibt verschiedene Formen der Progesteronergänzung, darunter vaginale Gele, orale Medikamente und Injektionen. Die Wahl des Präparats und die Dosierung sollten individuell angepasst werden.
Letztendlich ist es entscheidend, dass Sie eng mit Ihrem Arzt zusammenarbeiten, um einen Plan zu entwickeln, der am besten zu Ihrer Situation passt, insbesondere unter Berücksichtigung Ihrer Vorgeschichte und Ihres Alters. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und hoffe, dass Sie bald positive Neuigkeiten erhalten.
Persönlich bin ich der Meinung, dass es nicht optimal ist, nur Progesteron in der zweiten Zyklushälfte zu geben. Eine Gelbkörperschwäche entsteht oft nach einer nicht optimalen Eizellreifung in der ersten Zyklushälfte. Diese müsste eigentlich schon leicht unterstützt werden.
von
Dr. Friedrich Gagsteiger
am 15.03.2024