Mitglied inaktiv
Lieber Herr Dr. Nassar, wir stehen nach drei erfolglosen ICSI gerade an dem Punkt, grundsätzlich zu überdenken, ob und wie wir weiter vorgehen wollen. Die ICSI-Behandlung hat dreimal ganz gut funktioniert, wir haben jedes Mal drei Embryonen in guter Qualität zurückbekommen, jedes Mal bei zufriedenstellender Befruchtungsrate, beim letzten Mal konnten außerdem drei Embryonen kryokonserviert werden. Die Blutwerte und der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut waren immer sehr gut. Nur eine Schwangerschaft ist nie eingetreten. Die humangenetische Beratung war ohne Befund, der AMH-Wert ist noch okay. Was mich stutzig macht, ist die Tatsache, dass wir eigentlich auch vorher die meiste Zeit keine Diagnose hatten, die handfest darauf hingewiesen hätte, dass es nicht auch ohne medizinische Unterstützung hätte klappen können. Das Spermiogramm war zwar zuletzt vor der ICSI so schlecht, dass die ICSI indiziert war, vorher aber schon zweimal ganz okay. Bei mir wurde auch nie eine für mich wirklich greifbare Diagnose gestellt, ich hatte einen regelmäßigen Zyklus und einen ausreichenden Hormonstatus. Ich bin 38 Jahre und normalgewichtig. Nun meine Frage: Haben wir statistisch gesehen immer noch eine theoretische Chance von ca 30%, müssen wir also nur hartnäckig genug sein und es weiter versuchen? Oder spricht der geschilderte Verlauf dafür, dass es bei uns aus unbekannten Gründen nicht klappen wird? Ich muss dazu sagen, dass wir mit der Situation noch ganz gut klar kommen, wir sind auch bereit, weitere Behandlungen auf uns zu nehmen. Wir möchten uns aber auch nicht in eine "fixe Idee" verrennen. Entschuldigen Sie, dass meine Ausführungen so lang geworden ist & vielen Dank fürs Lesen! Mit besten Grüßen limonata
Mitglied inaktiv
Hallo Limona, wenn ich es richtig gelesen habe, kam es bei einem von 3 Zyklen zu einer Schwangerschaft. Was war damals passiert? Falls es sich nur um einen Tippfehler handelt, dann beträgt die Schwangerschaftsrate für den 4. Zyklus etwa 25%. Falls Sie bereits unter den 3 Behandlungen tatsächlich eine klinische Schwangerschaft hatten, ist die Wahrscheinlichkeit noch unverändert hoch. In beiden Fällen, müssen jetzt vor weiteren Behandlungen einige Aspekte gründlich abgeklärt werden. Insbesondere aufgrund der ungeklärten Sterilitätsursache bei guter Embryonenqualität. Checkliste: - Chromosomenanalyse (wohl bereits erfolgt). - Hysteroskopie (Gebärmutterspiegelung) zum AUsschluß einer Einnistungshindernis. - erweiterte Gerinnungs und Immundiagnostik. - Abklärung der Schilddrüse. Sollte dies alles keine Klärung bringen, gibt es einige Handlungsalternativen, deren Stellenwert noch nicht gänzlich nachgewiesen ist, aber diskutiert werden können: - Polkörperdiagnostik - assisted hatching - HLA-Typisierung, cross-match, evtl. Immunisierung mit Partnerlymphozyten. Eine Chance sehe ich nach wie vor als gegeben. Wichtig ist, dass die Belastung für SIe, nicht die mögliche Chance übersteigt, aber das haben Sie ja im Griff. mfG N. Nassar
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für die schnelle Reaktion! Nein, es ist nie zu einer klinischen Schwangerschaft gekommen. Die Schilddrüse ist schon seit langem abgeklärt, ich nehme L-Tyroxin 25. Ob eine Gebärmutterspiegelung gemacht worden ist, weiß ich nicht genau. Es ist seinerzeit die Leitfähigkeit der Eileiter unter Vollnarkose geprüft worden, und es wurde nach möglichen Verwachsungen an den Eierstöcken gesucht; ich weiß jedoch nicht, ob dazu auch eine Gebärmutterspiegelung gehört hat. Was ist Polkörperdiagnostik? Was die Immunisierung betrifft, lese ich hier im Forum (auch von Ihnen, meine ich), dass es dazu durchaus geteilte Ansichten gibt? Meine Ärztin ist auch eher skeptisch. Und ich will mich nicht in etwas verrennen... Grüße Limonata
Mitglied inaktiv
bei der Polkörperdiagnostik können die Eizellen auf mögliche Fehlverteilungen der Erbanlagen untersucht werden (nicht zu verwechseln mit der in Deutschland nicht erlaubten Embryobiopsie zur Präimplantationsdiagnostik). Obwohl der Ansatz vielversprechend wirkt, ist es noch zu früh um sagen zu können, ob es in Form einer höheren Geburtenrate nutzt. Mit der Partnerlymphozytenimpfung gebe ich Ihnen Recht. Hysteroskopie und Thrombophilie-Diagnostik ist aber Pflichtprogramm vor einem erneuten Transfer. mfG N. Nassar
Mitglied inaktiv
Habe gerade in meinen Unterlagen nachgesehen - auch die Hysteroskopie ist mit der Untersuchung der Eileiter und Eierstöcke durchgeführt worden. Bleibt also nur noch die Thrombophilie-Diagnostik - was ist das? Gibt es irgendwelche anderen körperlichen Anzeichen (außer einer ausbleibenden Schwangerschaft), die dies nahelegen? Wäre nett, wenn Sie noch einmal darauf antworten könnten...Danke!! Beste Grüße Limona
Mitglied inaktiv
Hallo Limona, es gibt Veränderungen des Gerinnungssystems, die bei einer wiederholten Fehlgeburtsneigung (über 3 Fehlgeburte) und bei wiederholtem Ausbleiben der EInnistung häufiger anzutreffen sind. Zum Teil handelt es sich um angeborene, aber teilweise auch um erworbene Veränderungen wie das Antiphospholipid-Syndrom. Ihr Kinderwunschzentrum kennt sich da sicherlich aus, fragen Sie daher nach, ob eine solche Untersuchung bereits erfolgt ist, oder jetzt SInn macht. mfG N. Nassar
Mitglied inaktiv
Danke für Ihre Geduld - das werde ich machen! Grüße limona
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