Sehr geehrter Herr Dr Gagsteiger,
ich habe ein Kind mit einer tethered cord durch ein spinales Lipom. Diese Erkrankung gehört ja zu den Neuralrohrdefekten. Die Ärzte haben nun geraten bei einer weiteren Schwangerschaft 5mg Folsäure bereits 3 Monate im Voraus zu nehmen. Ich hatte vor der letzten Schwangerschaft meinen Folsäurewert bestimmen lassen, dieser war sogar oberhalb der Norm. Bringt die Gabe hochdosierter Folsäure in meinem Fall dann überhaupt einen Nutzen?
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Beste Grüße
von
Februar2022
am 23.06.2023, 14:02
Antwort auf:
Folsäure Spiegel
Guten Tag,
Wir können Informationen bereitstellen, die auf allgemeinem Wissen und Forschungsergebnissen basieren, aber wir kennen nicht alle Umstände in Ihrem Fall.
Tatsächlich ist es so, dass Folsäure in vielen Studien mit einer reduzierten Inzidenz von Neuralrohrdefekten in Verbindung gebracht wurde. Deshalb ist es klar eine Empfehlung für Frauen im gebärfähigen Alter, Folsäure zu supplementieren, besonders wenn sie planen, schwanger zu werden oder bereits schwanger sind. Das liegt daran, dass die Neuralrohrbildung sehr früh in der Schwangerschaft stattfindet, oft bevor eine Frau weiß, dass sie schwanger ist.
Die Menge an Folsäure, die für diese präventive Wirkung benötigt wird, kann jedoch variieren. Eine Dosis von 400 Mikrogramm pro Tag für Frauen wird in jedem Fall empfohlen. In einigen Fällen, wie z.B. wenn es in der Familie bereits Fälle von Neuralrohrdefekten gab oder wenn die Frau bestimmte Medikamente einnimmt, kann eine höhere Dosis empfohlen werden. Vermutet wird, dass in der Verstoffwechselung der Folsäure individuelle Fehler oder am Folsäurerezeptor Fehler auftreten können. Diese Frauen brauchen also ein viel höheres Angebot an Folsäure.
Bitte besprechen Sie Ihre Bedenken und Fragen unbedingt mit Ihrem behandelnden Arzt und hören sie auf seinen Rat.
von
Dr. Friedrich Gagsteiger
am 23.06.2023