Asthenozoospermie - natürliche Befruchtung aussichtslos?

Prof. Dr. med. H. W. Michelmann Frage an Prof. Dr. med. H. W. Michelmann Reproduktionsbiologe und Embryologe

Frage: Asthenozoospermie - natürliche Befruchtung aussichtslos?

Guten Tag! Das Spermiogramm meines Mannes zeigt laut Befund eine Asthenozoospermie. Fakten: Ejakulatvolumen: 5,7 ml ph-Wert: 8,1 Verflüssigungszeit: 55 min Spermienkonzentration: 98 mill/ml Spermiengesamtzahl: 558 mill Motilität: 0% schnell, 32% langsam, 27% ortsbew., 41% unbew. Vitalität: 68% Rundzellen 7 mill/ml (3 Germinalzellen, 4 Leukozyten) Agglutinate: keine Morphologie: ideale Form: 48 Mikrobiologischer Befund bis auf spärlich Streptokokkus viridans negativ. Besteht eine reelle Chance auf eine natürliche Befruchtung? In Absprache mit Gyn sollte ich eigentlich im September eine Clomifentherapie beginnen - nun stellt sich für uns die Frage, ob das sinnvoll ist... Gibt es irgendetwas, um die Spermienbeweglichkeit zu verbessern (profertil, Lebensstil - ev. stressbedingt?)? Spannend ist ja, dass wir bereits ein gemeinsames Kind haben (vor 2 1/2 Jahren im 1. Clomifenzyklus entstanden)! Auf positive Nachrichten hoffend, Veronika

von pcat123 am 20.08.2012, 14:29



Antwort auf: Asthenozoospermie - natürliche Befruchtung aussichtslos?

Hallo Veronika, nach den WHO-Referenzwerten von 2010 liegt bei ihrem Mann keine Asthenozoospermie vor (WHO Laborhandbuch zur Untersuchung und Aufarbeitung des menschlichen Ejakulates. 5. Auflage, Springer Verlag, 2012). Die WHO kennt heute nur noch drei Motilitätsklassen( progressive, nicht-progressive und unbewegliche Spermatozoen). Die progressive Motilität sollte mindestens 32% erreichen (liegt bei ihrem Mann vor). Die Gesamtmotilität sollte mindestens 40% erreichen. Das Spermiogramm ihres Mannes liegt mit 59% deutlich darüber. Es gibt also Hoffung, dass es mit einer "natürlichen" Befruchtung klappen kann, vor allen Dingen vor dem Hintergrund, dass sie schon einmal auf diesem Wege schwanger geworden sind. Auf jeden Fall sollte ein Kontrollspermiogramm in einer Praxis angefertigt werden, die die neuen WHO-Richtlinien kennt. Vor einer Einnahme diverser "Mittelchen" warne ich ausdrücklich. Sie sind nur indiziert, wenn ein Androloge in einer ausführlichen Diagnostik Mangelzustände festgestellt hat. Viel Erfolg! Mit freundlichen Grüßen HWM

von Prof. Dr. H. W. Michelmann am 22.08.2012



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